DAS TEUFELSVIEH

Der Herrgott schuf das kräftige Pferd; der Teufel äffte ihn und setzte den trägen Esel in die Welt. Der Herrgott machte Hunde und Kätzlein, sein Widerpart ersann die Ratten und Mäuse. Immer, wenn jener der Schöpfung wieder ein neues Stück seiner Liebe und Güte einfügte, vermehrte dieser die Zeugen seiner Bosheit. Da ließ der Herr schließlich noch das Bienlein nach den bunten Blumenkelchen summen, den süßen Honig zu heimsen und siehe, der Satan hatte schon sein Gegenstück fertig, die eklige Bremse und ließ sie auf die weidenden Tiere los, sie zu quälen.

Nun wißt ihr, warum man die Bremse das Teufelsvieh nennt.

Michael Waltinger, Niederbayerische Sagen