Die Hohenburger

Die Herren auf der Hohenburg waren wilde Raubritter und nahmen ihren Nachbarn mit Gewalt Hab und Gut. Auch ihren eigenen Untertanen waren sie eine böse Herrschaft. Deshalb konnten sie für ihr Unwesen keine Absolution finden, bis sie das fremde Gut zurückstellten und Almosen gaben. Jetzt halfen sie den Armen auf alle Weise und ließen durch große Bauten die Leute viel verdienen. Auf Wägen wurde das Geld dazu herbeigeführt. Davon haben sie auch das neue Schloß errichtet, das hundert Zimmer hat und 365 Fenster, wie das Schloß in Eurasburg.

Schließlich ist aber, wie sich das Volk erzählt, das Geschlecht der Hohenburger ausgestorben, weil die Ritter zuviel von dem Wein tranken, den sie selbst im Isarwinkel bauten.

Quelle: Sagen aus dem Isarwinkel, Willibald Schmidt, Bad Tölz, 1936, 1979;