Der Hexenmartl von Wackersberg

Der Hexenmartl von Wackersberg ist ein Tiroler gewesen und beim Gabriel am Ertlhof in Dienst gestanden. Er hat himitzen und toren und rieseln lassen, daß es grad eine Freude gewesen ist. Dabei hat er die Fenster zugemacht. Auch die Mäuse hat er gebleicht und die Buben haben ihm dabei zugeschaut. Wenn sie aber so eine weiße Maus umbracht hätten, war' es gefehlt gewesen um den Marti. In der Kirch hat der Marti unter der Wandlung in seinen Stecken ein Loch gemacht und ein Trumm von einer Kuhklaue hineingesteckt. Mit dem Stocke hat er auf der Alm gleich alles Vieh zusammenholen können, und wenn es noch so weit auseinander gewesen ist. Er hat bloß seinen Hut auf den verhexten Stecken hängen und ihn oben rund herum treiben brauchen; gleich ist ihm das ganze Vieh zugelaufen.

Quelle: Sagen aus dem Isarwinkel, Willibald Schmidt, Bad Tölz, 1936, 1979;