Für die Gicht

N. N.! Gicht und Gichtern waren über einer grünen Auen; begegnete ihnen St. Anna und unsere lieben Frauen. H. Anna sprach: "Gicht und Gichtern, wo wollt Ihr hin?" Die Gichtern sprach: "Wir wollen dahin zu N. N. in des Menschen Leib fahren und wollen ihm in sein Fleisch und sein Blut aussaugen." Da sprach die hl. Frau Anna: "Gicht und Gichtern! Ich gebiete Euch bei der Kraft Gottes und bei dem höchsten Banne! Du laufende Gicht! Du stete Gicht! Du raffende Gicht! Du habende Gicht! Du kalte Gicht! Du hitzige Gicht! Du Hirngicht! Du Hauptgicht! Du Fleischgicht! Du Blutgicht! Du Markgicht! Du markolische Gicht! Du über alle Gicht und Gichtern! Ich gebiete Euch bei der Kraft Gottes und bei dem höchsten Banne in das wilde Granat, daraus Ihr gekommen seid! Dahin sollt Ihr wieder gehen. Dies wähle ich Dir zu einer Buße! +++
(Aus Bairawies)

Quelle: Sagen aus dem Isarwinkel, Willibald Schmidt, Bad Tölz, 1936, 1979;