227. Die Schweden in Lengenwang.
Als zur Zeit des großen Krieges die Schweden in der Gegend von
Lengenwang arg hausten, erfaßten sie auch einmal den dortigen Benefiziaten,
Namens Johann Unsinn, während er gerade nach Kirchtal zu gottesdienstlichen
Verrichtungen wollte, und führten ihn als Gefangenen mit sich fort
bis nach Kempten. Hier banden sie ihn auf den Rücken eines Füllens
und sprengten dieses in die Iller. In seiner Not aber verlobte sich der
Geistliche zu Sankt Wolfgang in Lengenwang, und siehe da, durch dessen
Fürbitte entkam er glücklich aller Gefahr und ward gerettet,
wie heutzutage noch auf einer Tafel unter der Kanzel der Pfarrkirche abgebildet
zu sehen und auf einer Inschrift zu lesen ist.
Quelle: Allgäuer Sagen, Aus K. A. Reisers "Sagen,
Gebräuche und Sprichwörter des Allgäus" ausgewählt
von Hulda Eggart, Kempten und München 1914, Nr. 227, S. 237.
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Franziska Meister, Februar 2005.