14. Die Nebelkäppler und die Vilser Glocke.
Zu der Söbenspitze zwischen Grän und Vils kamen ehedem öfters
kleine Männle und holten sich von den Erzen, die da im Bergesinnern
reichlich vorkommen. Sie besaßen Nebelkappen, mit deren Hilfe sie
sich in Nebel hüllen und durch die Lüfte ziehen konnten. Sobald
man aber in Vils die Susannaglocke läutete, verlor die Kappe ihre
Kraft, und dann blieben diese "Nebelkäppler" stecken oder
fielen herab. Darum war ihnen diese Glocke verhaßt und aus Rache
vernagelten sie dieselbe einmal. Als man sie zum Läuten anzog, fiel
sie vom Glockenstuhl herab.
Quelle: Allgäuer Sagen, Aus K. A. Reisers "Sagen,
Gebräuche und Sprichwörter des Allgäus" ausgewählt
von Hulda Eggart, Kempten und München 1914, Nr. 14, S. 22.
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Franziska Meister, Februar 2005.