151. Luthers Ritt nach Hohenschwangau.
Als Luther mit Langenmantel zur Nachtzeit Augsburg verlassen, ritten
sie acht große Meilen weit in einem fort, das Lechfeld hinauf dem
blauen Hochgebirg zu. Eine kurze Weile, so weiß alte Volkssage,
sollen die Leibwächter des päpstlichen Legaten den Flüchtling
verfolgt haben, aber ihm schon ganz nahe, erschreckt umgekehrt sein, da
sie Luther und den Langenmantel auf glutschnaubenden und die dunkle Oktobernacht
erhellenden Feuerrossen mit Windeseile vor sich herbrausen sahen. Die
erste Rast soll der Langenmantel dem Luther erst auf Hohenschwangau bei
den ihm günstigen Freybergern und Schwangauern vergönnt, ihn
aber gleich wieder von dort auf des Freybergs Hauptschloß Hohenaschau
weiter geführt haben.
Quelle: Allgäuer
Sagen, Aus K. A. Reisers "Sagen, Gebräuche und Sprichwörter
des Allgäus" ausgewählt von Hulda Eggart, Kempten und München
1914, Nr. 151, S. 154 - 155.
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Franziska Meister, März 2005.