61. Feuriger Mann.
Im Bannwald zwischen Steinbach und Lautrach hat man zu alten Zeiten oftmals des Nachts einen feurigen Mann gesehen. Er erschien ganz unversehens, und bevor er wieder verschwand, machte es jedesmal einen fürchterlichen "Surrer". Burschen, die des Nachts zu ihren Mädchen in den Heimgarten gingen, haben ihn oft gesehen, und einmal wollte einer mit ihm Spott treiben und rief ihm zu, er solle ihm doch einmal die Hand geben; der Bursche hielt ihm seinerseits aber den Stecken entgegen. Da sah man hernach in demselben alle fünf Finger eingebrannt.
Man hat den feurigen Mann früher viel gefürchtet; zu unseren
Zeiten hört man aber nie mehr etwas von ihm.
Quelle: Allgäuer Sagen, Aus K. A. Reisers "Sagen,
Gebräuche und Sprichwörter des Allgäus" ausgewählt
von Hulda Eggart, Kempten und München 1914, Nr. 61, S. 64.
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Franziska Meister, Februar 2005.