Die Goldgrube bei Zähringen.
Als die Herzoge von Zähringen das Freiburger Münster zu bauen
begannen, fanden sie in ihrem Burgberge eine reiche Goldgrube, deren Ausbeute
ihnen die großen Baukosten bestreiten half. Kaum war das Gebäude
vollendet, so war die Goldgrube verschwunden. Um sie wieder aufzufinden,
ließ ein späterer Burgherr durch seine Bergleute große
Arbeiten vornehmen, wobei sie in ein unterirdisches Gewölbe kamen,
in dem ein brennendes Licht auf einem Tische stand. An diesem saß
eine schneeweiße Frau, mit einem Bund Schlüssel in der Hand,
welche den Eintretenden zurief: "Entfernt euch augenblicklich und
lasset euer unnützes Suchen; denn das Gold wird niemals wieder gefunden."
Voll Schrecken eilten die Bergleute davon, und seitdem hat niemand mehr
gewagt, die Grube aufzusuchen.
Quelle: Bernhard Baader, Volkssagen aus dem Lande Baden
und den angrenzenden Gegenden. Karlsruhe 1851, Nr. 63.