Stadtthier.
Als eines Abends in Freiburg ein betrunkener Student an das hohe Kruzifix
bei der Martinskirche kam, machte er, um es zu verhöhnen, die Hosen
hinunter und zeigte ihm den bloßen Hintern. Da ward er, zur Strafe,
in ein Kalb verwandelt, das seitdem, unter dem Namen des Stadtthiers,
in den Straßen spukt. Es sucht an dem Kreuz die Gestalt des Heilands
zu erreichen, und wenn ihm dies gelänge, wäre es erlös't.
Quelle: Bernhard Baader, Volkssagen aus dem Lande Baden
und den angrenzenden Gegenden. Karlsruhe 1851, Nr. 58.