Spuk und Schatz bei Wolfach.
Auf einem Bergacker bei Wolfach geht nachts ein gespenstiger Priester im Meßgewand um, das Meßbuch unter dem Arm tragend. Einmal erschien er daselbst am hellen Tag einem kleinen Mägdlein und winkte ihm, herbeizukommen; allein das Kind, heftig erschrocken, floh über Hals und Kopf von dannen.
Die Eigenthümerin des Ackers fand einst darauf viele Glasscherben von allerlei Farben beisammen liegen und steckte für ihre Kinder mehrere zu sich. Als sie sie zu Hause hervorholte, waren alle in uralte Thaler verwandelt.
Eine andere Frau, welche auf dem Acker ein Häuflein glänzendes
Laub erblickt und, weil es so besonders aussah, davon mitgenommen hatte,
fand bei ihrer Heimkunft, in der Tasche, statt des Laubes, eben solche
Thaler.
Quelle: Bernhard Baader,
Volkssagen aus dem Lande Baden und den angrenzenden Gegenden. Karlsruhe
1851, Nr. 95.