Silberglöckchen.
Das silberne Glöckchen im Freiburger Münster ist ein Geschenk
der Herzoge von Zähringen, mit welchem in die, von ihnen gestiftete,
Frühmesse geläutet werden mußte. Dies geschah jeden Morgen
von dreiviertel nach vier bis um fünf. Der helle Klang des Glöckchens
drang bis zum Bergschlosse Zähringen, und sobald die Herzoge ihn
hörten, schwangen sie sich auf's Pferd und ritten durch den unterirdischen
Gang, der von ihrer Burg bis hinter den Hochaltar des Münsters zog.
Die Stunde Wegs legten sie gerade während des viertelstündigen
Geläutes zurück und kamen so zur rechten Zeit in die Kirche.
In der Halle vor der Hauptpforte ließen sie ihre Pferde an eiserne
Ringe binden, die noch heute daselbst zu sehen sind.
Quelle: Bernhard Baader, Volkssagen aus dem Lande Baden
und den angrenzenden Gegenden. Karlsruhe 1851, Nr. 53.