Schwarzer Mann will erlös't werden.
Als Morgens am Charfreitag ein Demberger Bube unten an der verfallenen
Burg bei Tegernau vorüberging, rief und winkte ihm von dort ein schwarzer
Mann, hinaufzukommen. Ohne Furcht ging der Knabe, auf einem Weg, den er
jetzt zum ersten Mal an dem steilen Schloßfelsen sah, hin zu dem
Gespenste. Dieses sagte ihm, er könne es erlösen und den Schatz
auf der Burg gewinnen, wenn er jetzt niederkniee und das nachbete, was
es ihm vorsprechen werde. Der Bube gehorchte; während er betete,
kamen drei Häfen aus dem Boden, die beiden äußern ganz,
der mittlere, worin Gold funkelte, zur Hälfte. Dreimal sprach der
Knabe das Gebet, ohne je das letzte Wort nachsagen zu können, da
krachte es fürchterlich, Mann und Häfen versanken, und der Bube
lief erschrocken davon. Der Weg, worauf er hinauf und herunter gekommen,
war nachher wieder verschwunden.
Quelle: Bernhard Baader, Volkssagen aus dem Lande Baden
und den angrenzenden Gegenden. Karlsruhe 1851, Nr. 25.