Der Kandelsee soll losgelassen werden.
Auf dem Kandel kam einst zu einem Hirtenbuben ein fremder Mann mit einer
außerordentlichen Menge lebender Füchse. Er schlug in den Kandelfelsen
einen goldnen Lottkeil und spannte an dessen Ring die Füchse, einen
vor den andern, daß sie eine unabsehbare Reihe bis auf den, nach
ihnen benannten, Fuchsbühl bildeten. Dann hieß er den Buben,
die Füchse ins Teufels Namen forttreiben, wodurch der Fels herausgerissen,
und der See, den er verschließt, auf das Waldkircher Thal losgelassen
worden wäre. Der Bube trieb zwar die Füchse an, aber mit den
Worten: Fort, in Gottes Namen! Da verschwanden Mann, Füchse und Lottkeil,
und der Fels blieb unverrückt an seiner Stelle.
Quelle: Bernhard Baader,
Volkssagen aus dem Lande Baden und den angrenzenden Gegenden. Karlsruhe
1851, Nr. 77.