Gespenst bei den Hagenbücher Höfen.
Auf der Landstraße bei den Hagenbücher Höfen läßt
sich in der Nacht ein gespenstiges Schwarzwäldermägdlein sehen,
welches aus dem benachbarten Bergwald herabkömmt. Ein betrunkener
Flößer, der nachts zwischen elf und zwölf aus dem Wirthshaus
in Hausach nach Wolfach gehen wollte, wurde von den Wirthsleuten vor dem
Mägdlein gewarnt, verlachte aber die Warnung und machte sich keck
auf den Weg. Als er an die Höfe kam und kein Gespenst sah, rief er,
indem er seine Art schwang: "Wäldermädle, komm herbei,
ich will dich zusammenhauen!" Kaum hatte er dies gerufen, so war
das Mägdlein da, ergriff und warf ihn Kopf über Kopf unter in
die Kinzig und kehrte hierauf in den Wald zurück. Schon war der Flößer
am Ertrinken, da wurde er von einem Mann noch gerettet, der nicht weit
hinter ihm hergegangen und Zeuge des Vorfalls gewesen war.
Quelle: Bernhard Baader,
Volkssagen aus dem Lande Baden und den angrenzenden Gegenden. Karlsruhe
1851, Nr. 100.