Anmerkungen

Hondidldo. Aus Röhrawiesen in Niederösterreich. V. O. M. B. Wir haben hier wieder denselben Geiger, von dem in meinen "Mythen", S. 65ff., ausführlicher die Rede ist.

Winterkölbl und Kruzimugeli. Die Volksdichtungen verschiedener Völker haben sehr verwandte, oft fast gleiche Züge gemein, wie dies eine vergleichende Mythologie nachzuweisen hätte. Wir finden aber auch bei einem Volk gewisse Sagen- und Märchenzüge so vermannigfaltigt, dass wir dies als ein Zeugnis ansehen können für die wunderbare Einheit im Sinnen und Denken dieses Volkes. Als Beispiel wählen wir die vom "dummen Teufel" aufgegebene Gedächtnisprobe, ein Zug, der meines Wissens bei Grimm nicht vorkommt. Häufig ist dabei die schon im Altertum als heilig geltende Siebenzahl.

"Winterkölbl" ist aus Deutsch-Ungarn, "Kruzimugeli" aus der Umgegend von Reichenau in Niederösterreich. Varianten sind folgende:

Nach einer Erzählung aus Mödling (Niederösterreich) ist es eine Hexe. Sie verschafft der Mirzl (Marie) schöne Kleider für den Hofball unter der Bedingung, dass sie ihr das erste Kind übergebe; wo nicht, so müsse Mirzl nach einem Jahr wissen, wie die Hexe heiße. Einer vom Hof sieht nun im Wald die Hexe, wie sie bei einem Kessel immer die Worte singt: "Heferl siad hoaß, dass die Königin not woaß, dass i Siperdintl hoaß." Das erfährt die junge Königin und rettet so ihr Kind.

In Göpfritz in der Wild (Niederösterreich) wird auch erzählt, dass eines Tag-löhners Tochter gern Gräfin geworden wäre. Der Teufel erbietet sich, ihr Beistand zu leisten, unter folgender Bedingung: "Du brauchst dir nur meinen Namen zu merken und mir denselben sagen, wenn ich nach sieben Jahre komme." Der Graf heiratete sie, und zur Erinnerung hatte sie den Namen aufgeschrieben und in ihr Gebetbuch gelegt. Der Zettel ging aber verloren. Als die sieben Jahre beinahe zu Ende waren, erzählte ein Jäger, um die betrübte Gräfin zu erheitern: "Neulich sah ich im Wald einen schwarzen Hund, der hin und her über einen Graben sprang mit den Worten: ‚Das ist fein, das ist fein, dass die Gräfin nicht weiß, dass ich Springhunderl heiß.’" Nun wusste die Gräfin den Namen wieder, und der Teufel konnte ihr nichts anhaben.

In Loschütz wird erzählt: Einst war eine Königstochter vom Teufel besessen. Er versprach sich zu entfernen, wenn in drei Tagen die Tochter oder ein anderer seinen Namen wisse. Vergeblich wurden alle Gelehrten des Reiches gefragt. Da sah ein Schäferbub im Schlossgarten ein grün gekleidetes Männchen von einem Baum auf den anderen hüpfen, ausrufend: "Mich freut nichts mehr, als dass die Königstochter nicht weiß, dass ich Ziliguckerl heiß." Darauf erlöste der Knabe die Prinzessin vom Teufel, der fluchend von dannen fuhr.

Ein Mann aus Neulengbach (Niederösterreich) erzählte folgendes: Ein König war krank und elend; seine Gemahlin wandte sich endlich an den Teufel, der ihr in Gestalt eines höckrigen Männleins erschien und dem König zu helfen versprach; wenn sie nach zehn Jahren noch wisse, dass er Felix heiße. Wirklich genas der König, aber die Gemahlin hatte mit der Zeit den Namen vergessen. Kurz vor Ablauf des zehnten Jahres sah ein Bauer, wie im Wald ein höckriges Männlein um ein Feuer sprang, dabei singend: "Nichts freut mich mehr, nichts freut mich mehr, als dass die Königin nicht weiß, dass ich Felixl heiß." Das erzählte er der Königin, die über die Maßen erfreut war und das Bäuerlein reich beschenkte.

In einer Sage aus Gablitz (Niederösterreich) verspricht der Teufel einem Bau-ernmädchen, es solle Königin werden, wenn es nach sieben Jahren seinen Namen noch wisse, er heiße Kolerberabritscherl.

Bei Zingerle 1,36, heißt er Purzinigele, in 2, 278, Kugerl, in der Hauschronik l, 102, Kruzinigele.

Das Wiederkommen nach einem gewissen Zeitraum, insbesondere nach sieben Jahren, könnte vielleicht auf eine mythische Unterlage führen, mit der dann die dichtende Volksphantasie ihr weiteres Spiel getrieben hat.

Bei Kühn, Westfälische Sagen und Mythen, S. 223, will der Teufel in sieben Jahren wiederkommen, um die Arbeiten der Handwerksburschen zu prüfen. Nach Kühn, Norddeutsche Sagen, Nr. 265, kommt der wilde Jäger (Hackelberg) alle sieben Jahre, wenn sein Tag ist, durch das Land; alle sieben Jahre zieht der wilde Jäger über die sieben Bergstädte (Nr. 499). Man vergleiche ferner die Nachweisungen Kuhns in den Westfälischen Sagen l, 126; 2,150. Der Weltjäger, der das Weltall alle sieben Jahre umjagt, hat einen Doppelgänger in dem ewigen Juden (vgl. Kühn, 499, Vernaleken, Alpensagen, 83).

Dass Götter, namentlich Wuotan und Donar, in den Teufel verkehrt wurden, ist eine allbekannte Sache; ebenso dass der Teufel in allerlei Gestalten erscheint, selbst in der Gestalt von Wichten und Zwergen.

Der Weltjäger deutet zwar auf Wuotan, allein die folgende Erzählung aus Tirol (Aineth, Bezirk Lienz im Iseltal) weist deutlich auf Donar hin, der sich in der Naturdichtung des Volkes am engsten mit dem Teufel berührt und dessen Donnerkeil sieben Jahre braucht, um wieder an die Erdoberfläche zu rücken (vgl. Grimm, Mythologie, 165):

Es war einmal ein Bäuerlein, dem ging es sehr schlecht, denn er, sein Weib und ihre sieben Kinder hatten "nix G'salznes, nix G'schmalznes". Einst sagte das Weib: "Du bist Herr im Haus und musst Brot schaffen, geh doch einmal wieder auf die Jagd." Er machte sich auf, ging über Berg und Tal, über Stock und Stein, fand aber nirgends ein Wild, nicht einmal ein Eichkätzchen. Es war schon im Zunachten, das Gesicht des Mannes wurde immer trüber, denn er dachte: Wenn ich heute nichts nach Hause bringe, so werde ich eine schreckliche Nacht haben. Da begegnete ihm ein Jäger, der hatte ein grünes Jankerl an und zwei krumme Spielhahnfedern auf dem Hut. "Was fehlt dir?" sprach der Jäger, "du scheinst gar traurig zu sein." Der Bauer erzählte ihm alles und setzte hinzu, er wolle alles gern tun, wenn ihm nur geholfen werde. "Weißt du was?" sagte der Fremde, "ich kann dir helfen, wenn du willst. Ich gebe dir heute sieben Wildschweinchen, aber nach sieben Jahren musst du mir zu sagen wissen, wie ich heiße, sonst gehörst du mir." Der Bauer ahnte wohl, dass dieser Jäger vielleicht der Tunda sein könnte, aber nach sieben Jahren, dachte er, wird man doch erfahren können, wie der Fremde heißt; daher wurde der Vertrag ohne weiteres Bedenken geschlossen. Der Jäger tat einen Pfiff, und gleich waren sieben Wildschweinchen da, die der Bauer nach Hause trieb. Darüber war großer Jubel, und den Leuten ging es von nun an so gut, dass der Bauer seines Versprechens wenig gedachte. Als aber das siebente Jahr halb zu Ende war, überfiel ihn doch einige Furcht. Er begab sich auf die Wanderung, um zu erfahren, wie der Jäger heiße. Überall fragte er; allein nirgends konnte er Auskunft erhalten. Betrübt kehrte er heim. Unweit seiner Wohnung begegnete ihm ein Einsiedler, der ihn fragte, warum er so niedergeschlagen sei. Der Bauer erzählte ihm alles, und der Einsiedler tröstete und versprach zu helfen. Im Weitergehen kamen sie zu einem großen Baum, der vereinzelt knapp am Wege stand. Der Baum war innen hohl, trug aber an seiner Krone noch Zweige und grüne Blätter. Da sagte der Einsiedler: "Schlief du in diesen Baum hinein, und horch, ob du etwas hörst." Als es dunkelte, sahen sie wirklich den Jäger von weitem daherkommen. Der Einsiedler ging ihm entgegen, allein der Tunda wich aus und stieg auf denselben Baum, in welchem der Bauer versteckt war. Oben murmelte er für sich hin: " Guat dass 's Man dl nit woaß, dass i Spitzbartele hoaß." Freudig sprang der Bauer aus seinem Versteck und schrie: "Ha, schau, schau! Glaubst du etwa, ich wisse nicht, wie du heißt? Spitzbartele heißt du, und aus ist's!" Da tat es ein schrecklichen Krach an der Eiche. Der Tunda war weg und hatte einen abscheulichen Gestank zurückgelassen. Alle grünen Zweige an dem Baum waren verschwunden, und ein dürrer "Starve" (vertrockneter Baum) war noch übrig, der bis auf den heutigen Tag zu sehen ist.

Der schwarze Vogel. Aus Friedland in Böhmen. Verwandte Züge bei Grimm, Nr. 9, 25, 49; Bechstein S. 103 (Die 7 Raben); 206 (Die 7 Schwanen).

Die sieben Raben. Aus Weißkirchen an der Donau. Vgl. "Der schwarze Vogel"; ferner Bechstein, S. 103; Grimm, Nr. 25. Nach einer mündlichen Erzählung aus der Gegend von Pisek in Böhmen gelangte das Mädchen zuerst zum Mond, dann zur Sonne und endlich zum Gewitterhäuschen. Andere Varianten sind in Niederösterreich, Böhmen und Mähren sehr verbreitet. In einer statt der Raben auch sieben Krammetsvögel, die durch sieben gute Werke der Schwester nach und nach erlöst werden.

Der Hund und die Ammer. Aus Böhmen. Ein ähnliches bei Grimm, Nr. 58. Vgl. Gödeke, Mittelalter, 629.

Die drei Wunderfische. Aus Moldautein in Böhmen. Ein sprechender Fisch auch
bei Grimm, Nr. 85. Vgl. die indische Sage von Manu (Mahabharata).

Der Wunderschimmel. Aus Weitra in Niederösterreich.

Der Hund und der Wolf. Aus dem südlichen Böhmen. Vgl. Grimm, Nr. 48 bzw. Steinhöwel die 7. Fabel des 2. Buchs.

Die neun Vögel. Scheint undeutschen Ursprungs, ist aber erzählt zu Altpetrein in Mähren. Vgl. Schillers Turandot und Hagens Gesamtabenteuer, 3. Bd., LXI.

Der Wunschfetzen... Aus Niederösterreich. Nach einer anderen Erzählung kommen die Soldaten aus einem Felleisen.

Der kleine Schneider. Aus Viehofen bei St. Pölten (Niederösterreich). Vgl. das tapfere Schneiderlein bei Bechstein; Grimm, Nr. 20. Von Wilh. Grimm ist im III. Teil die weite Verbreitung nachgewiesen. Alle Märchen weichen aber von dem unsrigen bedeutend ab.

Der Schneider und der Jäger. Auch aus Niederösterreich. Nach einer Variante aus Steyr hat der Schneider den Drachen durch Kalk getötet.

Die dreizehn Brüder. Aus Litschau in Niederösterreich. Vgl. Grimm, Nr. 57. Etwas verwandt mit der Geschichte von Josef und seinen Brüdern.

Der blöde Peter. Aus Obersulz in Niederösterreich (V. U. M. B.).

Der Zaubertopf und die Zauberkugel. Aus Forbes im südlichen Böhmen, unweit des Schweinitzer Berges und der Stadt Schweinitz, die im Märchen gemeint ist.

Der Hirt und die Zwerge. Aus der Umgebung von Moldautein im südlichen Böhmen. Nach einer Variante aus Satzka nahm ein Fleischhauerssohn Hirtendienste. Ihm stahl ein Drache täglich ein Schaf. Ein Männlein schenkte ihm eine Trompete und ein Schwert. Durch diese Zauberdinge erlangte er die Schafe wieder. Dann wiederholt sich die so häufige Befreiung einer Königstochter.

Verwandter ist die Variante in Wenzigs Westslaw. Märchenschatz, S. 116, Vom Schafhirten und dem Drachen (slowakisch). Vgl. ferner Der Schäfer und die Schlange bei Bechstein, S. 163.

Wie ein Schafhirt reich wurde. Aus Moldautein im südlichen Böhmen.

Die drei Dosen. Aus Neunkirchen in Niederösterreich.

Für einen Kreuzer hundert. Aus Mödling bei Wien. Dieses an das legendenhafte
streifende Märchen ist gewiss neueren Datums.

Die Ziege und die Ameise. Aus Adamsfreiheit im südlichen Böhmen. Die mundartlichen Wörter sind niederösterreichisch. In merkwürdiger Übereinstimmung erzählt man die Fabel in Osttirol, in der Gegend von Lienz: Ein Bäuerlein hatte nur eine Ziege, die sehr boshaft war und sich von der Weide immer entfernte. Als sogar der Bauer selbst sie hütete, wusste sie sich zu verstecken. Im Zorn wollte er sie schlachten, aber die Spitze des Messers brach ab und blieb im Hals stecken. Dann kam der Knecht mit seinem "Bax" (krummen Taschenmesser) herbei, aber auch dieses blieb stecken. So geschah es auch mit dem Küchenmesser, das mit neun "Ferchkreuzen" (Zauberkreuzen) versehen war. So entfloh die Ziege in die Höhle eines Bären und drohte dem Zurückkommenden mit den Messerspitzen. So geschah es auch einem Fuchs und einem Wolf. Letzterem war das eine willkommene "Märe", allein auch er ließ sich einschüchtern. Da begegnete sie endlich einer Ameise, die fürchtete sich nicht vor den Messerspitzen. Sie näherte sich der Ziege, "brunzte" ihr auf den Schwanz, und die Ziege floh. Auf die Größe, meinte das Ameislein, komme es nicht immer an. Vgl. Grimm, Reineke Fuchs, CCLXI sowie Grimm, Kinder-und Hausmärchen, Nr. 36.

Der Waldkater. Aus Niederösterreich. Ähnliche Gevatterschaften werden in Österreich häufig erzählt. Vgl. Grimm, Nr. 42 und 44; Bechstein, S. 68 (Des Teufels Pate).

Die geraubte Königstochter. Aus St. Pölten in Niederösterreich. Das Riechen von Menschenfleisch ist ein uralter heidnischer Zug. Vgl. Grimm, Mythologie, 959; Wack. Leseb., l, 559; Grimms Märchen, S. 185 in Nr. 29, und oft.

Nach einem Märchen aus Buchelsdorf in Schlesien empfängt ein Bauer vom Teufel Geld. Dafür will er die Tochter als Braut haben. Als sie 24 Jahr alt ist, kommt der Teufel auf einem feurigen Wagen, von 4 Drachen gezogen. Später erbietet sich ein Soldat, die Tochter zu retten.

Die wunderbare Rettung. Aus Wsetin in Mähren. Wir haben hier wieder einen Nachklang jener weitverbreiteten Sage, die in W. Müllers Niedersächsischen Sagen und Märchen, S. 3 89 ff., auf die Fahrt Wuotans in die Unterwelt zurückgeführt ist. Einzelne Erinnerungen an das Volksbuch "Herzog Ernst" sowie an den abenteuerlichen Zug eines Ritters nach Palästina, an dessen Küste sich die Geschichte mit dem treuen Löwen zugetragen haben soll.

Der verstoßene Sohn. Es erscheinen hier verschiedene Märchenzüge in eins verbunden. In der Sage wird das Tragen der Krone von Nattern erzählt. Mein Erzähler hat es in Krain (Stein) gehört; ich sehe aber zu spät, dass es aus einer gedruckten Quelle stammt, nämlich aus Schott, Wallachische Märchen, Nr. 19.

Der Wunsch, ein Mädchen zu besitzen, "so weiß wie Schnee, so rot wie Blut" findet sich auch in serbischen Märchen. Vgl. bei Wuk, Nr. 19.

Die zwei Schwestern. Aus Lundenburg (niederösterreichisch-mährische Grenze). Frau Holle erscheint hier nicht wie bei Grimm, Nr. 24, sondern als Bewahrerin der Seelen (vgl. Grimm, Mythologie 246f.). Vgl. Bechstein, 62; Wolfs Zeitschrift für Mythologie l, 42 f.

Moriandl, Zuckerkandl. Aus der Umgegend von Rotz (Karlsdorf) in Niederösterreich.

Die drei Eier. Aus Obersulz in Niederösterreich (V. U. M. B.).

Der Wunderbaum. Aus Niederösterreich. Scheint uralte Erinnerung zu sein an die Zeitalter und den Weltbaum. Vgl. Grimm, Mythologie, 755 ff. Über die Wochentage s. Grimm, Mythologie, 113. Schott, Wallachische Märchen, S. 147, 264, 241, 249. Eine Überlieferung aus Windschau in Mähren berichtet von einem Königssohn, der auf einem Schimmel in das Paradies abgeholt wurde. Er genoss von den köstlichen Früchten und wollte dann wieder zurückkehren. Aber alles traf er im veränderten Zustand, er war 300 Jahre fort gewesen, und als er irdische Nahrung zu sich genommen hatte, wurde er ein steinaltes Männchen, und sein Leib zerfiel.

Die sieben Rehe. Aus Obersulz in Niederösterreich (V. U. M. B.). Über den Einäugigen vgl. meine "Mythen und Bräuche", S. 24, 52, 83.

Der erlöste Zwerg. Ein anderes Märchen aus Rohrbach in Niederösterreich ist abweichend. Am Tauffest wurde dem kleinen Prinzen ein Schlag versetzt. Nach einiger Zeit entdeckte ein Zwerg dem König, dass ein Zauberer den Prinzen nach 15 Jahren holen würde, um sich mit edlem Blut seine Zauberkraft auf weitere 15 Jahre zu sichern. Wirklich wurde er von einem unbändigen geflügelten Pferd in die Lüfte getragen. Hans mit seinen beiden Brüdern erbot sich, den Entführten zu retten. Hans gelangte in die unterirdische Wohnung des Zauberers. Dort traf er den Prinzen. Sie nahmen den Zauberstab des schlafenden Riesen und gelangten glücklich an den Hof des Königs. Kurze Zeit darnach hätte der Prinz geopfert werden sollen, und er freute sich nun seiner Befreiung.

Besenwurf, Bürstenwurf, Kammwurf. Aus Leobendorf in Niederösterreich (V. U. M. B.). Vgl. Grimm, Nr. 65, Allerleirauh.

Der klingende Baum. Aus Buchelsdorf in Schlesien.

Die zwei Schusterssöhne. Aus Rottal in Niederösterreich. Vgl. Zingerle, Die zwei Fischerssöhne (l, Nr. 35).

Eins schlägt zwölf, zwölf schlagen neunundvierzig. Aus dem Leithagebirge. Nach anderen waren es sieben Raben, und das Rätsel heißt demnach: Eins macht sieben, und sieben macht neunundvierzig. Rätselmärchen hat mitgeteilt Mül-lenhof, Holsteinische Sagen, S. 503 f.

Hans löst Rätsel. Aus Niederösterreich. Nach einer Variante aus Göpfritz in der Wild (V. O. M. B.) ist es: ein Krug aus dem Kopf eines alten Pferdes, ein mit Samt überzogener Tisch aus den Gebeinen eines Tiers, ein Tischtuch aus der Haut eines Rosses.

Die drei Müller. Aus Brück in Steiermark.

Die drei Aufgaben. Aus Cicenic in Böhmen. In einem Märchen aus Haugsdorf in Niederösterreich werden folgende Aufgaben gestellt: Einer soll 700 Hasen auf die Weide treiben und abends wieder zurückbringen. An einem Tag soll er 14 Ritter besiegen. Binnen 24 Stunden soll er ein 10000 Joch großes Feld pflügen. Ein Ritter mit einem Knappen, der Säbelbeine und Höcker hatte, löste die Aufgaben. Nach einem anderen Märchen soll der die Königstochter heiraten, der entdeckt, auf welche Weise sie täglich ein Paar eiserne Schuhe zerreißt.

Der pfiffige Hans. Aus Straßnitz im Leitmeritzer Kreis.

Herr Kluck. Aus Müglitz in Mähren. Ein ähnliches Märchen aus Saladorf in Oberösterreich erzählt von einem Hirten, der mit Hilfe eines Riesen in drei Wettrennen zuerst am Ziel ist. Auf eine scherzhafte Weise überrascht dann der vormals "Dumme" seinen Vater. Jener Herr Kluck sei, wie die Erzählerin meinte, der Teufel selbst gewesen.

Der Kropfige. Aus Neuhaus in Niederösterreich (V. U. W. W.). Vgl. Grimm, Nr. 44, Der Gevatter Tod. Ganz eigentümlich ist die Rolle des Affen.

Alles glaubt der König doch nicht. Aus Ollersbach in Niederösterreich. Lügenmärchen, vgl. Grimm III, zu Nr. 112. Wie aus den Sprichwörtern, so sieht man auch aus manchen Zügen der epischen Volksdichtung, wie sich das Volk in seiner humoristischen Weise gegenüber den Großen und Reichen dieser Erde zu entschädigen sucht. - Nach einer Erzählung aus Hrottowitz in Mähren war es eine Königstochter, die kundmachen ließ, dass sie den heiraten werde, der so lügen könne, dass es ihr unglaublich scheine. Da gab's Bewerber! Als die höheren Stände nichts mehr zu lügen wussten, meldete sich ein Handwerksbursch, der am Hopfen in den Himmel gestiegen war, von der Sonne zum Mond reiste und zurück; dann machte er einen Strick aus Sägespänen, fiel aber herab in den Schlamm usw. Erst als er der Prinzessin erzählte, dass er ihren Vater gesehen habe, wie er im Himmel Schweine hüte, bemerkte sie, das sei nicht wahr, und sie musste nun sein Weib werden.

Das Geschenk des Windes. Aus Schönberg in Mähren. Die verwandten Märchen bei Grimm III, zu Nr. 36. Vgl. Bechstein, 140, Knüppel aus dem Sack.

Der Fischerssohn. Aus Brück an der Mur. Uralte Züge und Anklänge an die deutsche Heldensage. Vgl. dazu Grimm, Nr. 92. Fast gleich lautet eine Erzählung aus Hallersdorf bei St. Polten. Nach dieser begegnete aber der dem Teufel entkommene Knabe einem weißen Schimmel, der sprechen konnte. Er gebot ihm, ein verwunschenes Schloss zu erlösen. Zu dem Zweck müsste er im 19. Jahr einen Schwan fangen und mit demselben in den großen Saal gehen und ihn rupfen. Alle ausgerissenen Federn wurden zu Menschen. Die letzte Feder verwandelte sich in eine Königstochter, und der Schwan selbst war der König. Dann wurde die Vermählung des Fischerssohns mit der Königstochter gefeiert. Nach einiger Zeit suchte er seine Eltern auf; er sollte aber niemand von der Schönheit seiner Gemahlin sagen, weil an ihr noch ein Zauber hafte. Den Eltern ließ er sich ankündigen als König vom gläsernen Berg. An einem Muttermal erkannten sie den Sohn. Unvorsichtigerweise sprach er auch von der Schönheit seiner Frau. Diese erschien ihm im Garten und sagte, er werde sie nicht eher wiedersehen, bis er diese eisernen Schuhe durchgelaufen habe. Dann reiste er fort, bekam unterwegs Meilenstiefel und einen unsichtbar machenden Mantel. Er fragte nach dem Weg zum gläsernen Berg den Wind. Nur dessen Weib war zu Hause, und sie versteckte ihn vor ihrem wilden Mann. Dieser, der Sturmwind, roch Menschenfleisch, als er hereintrat. Mit den Meilenstiefeln angetan, folgte der Fischerssohn dem Sturmwind, der zum Schloss eilte, um die Fenster zusammenzuschlagen, während die Königstochter Hochzeit halte. In seinen Mantel gehüllt, trat der Königssohn in den Speisesaal, wo die Königstochter den Gästen eröffnete, dass sie ihren "alten Schlüssel" wiedergefunden habe.

Ein anderes Märchen aus Loschütz in Mähren erzählt, dass ein Fuhrmann, um seine Pferde weiterzubringen, dem Teufel das schriftlich versprochen habe, was er vor seinem Haus liegend finde. Und das war sein einziger Sohn. Dieser ging nach 20 Jahren in die Hölle und entriss den Teufeln die Verschreibung.

Ähnliches erzählt man in Neuriegers bei Hörn.

Nach einer Erzählung aus Ostra (Marchfeld) soll der Sohn sich auf ein Schiff setzen und den Wellen sich preisgeben, um vor dem Teufel Ruhe zu haben. Auf einer Insel traf er eine Prinzessin, die ihn heiratete. Als sie aber von ihm erfuhr, dass er ein Halterbub gewesen sei, verließ sie ihn. Mit Hilfe einiger Wunderdinge gelangte er aber wieder zu ihr.

Die Judasteufelin. Aus dem Egerer Kreis (Brüx). Anklingend an die weisen Frauen (Nornen). "Von neun Müttern geboren" soll auch Heimdall (Grimm, Mythologie, 213) sein. Hyndlulied 34. Sein Pferd heißt Gulltopr (Grimm, Mythologie, 214, 304). Über die "schwarze Henne" vgl. Vernalekens Mythen und Bräuche, 261, 292. Dieses und die zunächst folgenden bilden eine bedeutsame Gruppe, denn es sind Nachklänge der alten Heldensage.

Die drei weißen Tauben. Aus Rotschov in Böhmen. Den drei Alten klebt noch Götterhaftes an. - Ähnliche Züge bei Wenzig, 69ff. Eine Variante aus St. Pölten erzählt: Ein Jüngling, bei einem Jäger aufgezogen, sieht drei Jungfrauen in einem Teich sich baden. Er nimmt der Jüngsten das Gewand und eilt fort. Die beiden anderen fliegen in Gestalt von Tauben ihm nach. Vor seiner Wohnung steht aber schon die jüngste Prinzessin und bittet um das Gewand. Sie willigt ein, ihn zu heiraten. Bei einer passenden Gelegenheit erlangt sie aber ihr Gewand wieder und fliegt als Taube davon. Er sucht sie nun auf; eine Teufelsmutter nimmt ihn in Dienst, und er muss 20 Pferde hüten. Tiere helfen ihm dabei. Endlich gelangt er wieder in den Besitz der Prinzessin.

Über die Schwanjungfrauen s. Grimm, Mythologie, 399. Das Heldenlied der Edda: Völundarkvidha. Durch Wegnahme der Schwanenhemden werden die Walküren gezwungen, Hausfrauen zu werden. Vgl. Schwartz, Ursprung der Mythologie, 194.

Die Jungfrau auf dem gläsernen Berg. Aus Göpfritz in der Wild (Niederösterreich). Der so oft vorkommende "gläserne Berg" oder das "Schloss auf dem Glasberg" ist der Flammensaal der nordischen Sage. Es ist klar, dass wir es hier mit Walküren, mit Brunhüd zu tun haben. Auch der Scheiterhaufen deutet daraufhin. Vgl. Raßmann, Heldensage l, 146f., 151; Grimm, Mythologie, 781, 796; Wenzig, 112; Stier, Ungarische Märchen, 39.

Eine Überlieferung aus Auschwitz (polnisch) erzählt: Ein König, der sich im Wald verirrt, hat geflucht. Da rollten sich geschmolzene Massen zusammen, überschütteten den König, und so entstand der gläserne Berg, den aber jetzt niemand sehen kann, weil die Sonne vor ihm steht. Der Sohn will ihn aufsuchen und muss drei Jahre hindurch Schlangengestalt annehmen, um den Vater zu erlösen. Auch die Tochter macht sich auf, wird aber auf den Gipfel des Berges gebannt, wo sie an einem Hemd nähen muss, und wenn sie damit fertig sein wird, ist das Ende der Welt. Wenn der Wind pfeift, so singt sie, und wenn es regnet, vergießt sie Tränen. Nur von ihr, je nachdem sie aufgelegt ist, hängt der Tag ab.

Erzählungen von einem Glasberg sind auch häufig in Mähren. Alle stimmen darin überein, dass eine Jungfrau auf dem Gipfel in einem Schloss verborgen ist, das von einem Drachen bewacht wird. Einem gelingt es dann, nach vielen Schwierigkeiten, sie zu erlösen.

Wie Hans sein Weib findet. Aus der Gegend von Humpolec in Böhmen. Dasselbe Thema wie bei den drei vorhergehenden. Das Ross, mit dem man auf den gläsernenBerg reitet, auch bei Grimm, Nr. 93. Vgl. Raßmann, Heldensage l, 405. Über das Wettrennen das. l, 188 (Gunnars Brautfahrt). Vgl. die Züge im "Trommler" bei Grimm, Nr. 193; bei Zingerie l, Nr. 37; in den Schwedischen Märchen bei Cavallius, Nr. 8.

In Moldautein (Böhmen) wird erzählt: Ein junger Gärtner sieht drei Jungfrauen im Teich baden, ihre weißen Kleider und die Schleier liegen am Ufer. Sie kleiden sich an, verwandeln sich in Schwäne und fliegen fort. Einmal hatte aber der Gärtner der schönsten den Schleier genommen. Sie bittet darum. Er verweigert's, und sie willigt ein, ihn zu heiraten. Einst gibt die Mutter den Schleier zurück, und die Braut fliegt in Schwanengestalt auf den gläsernen Berg. Wo ist der? Der Gärtner fragt die Schwalben, die Krähen, die Tauben. Ein hinkender Tauber gibt Auskunft: der Berg sei glatt, ohne Flügel komme niemand hinauf, es wohne dort eine Hexe mit drei Töchtern. Auf dem Tauber flog nun der Gärtner davon. Über der Meeresfläche musste er eine Eichel fallen lassen; sogleich wuchs eine Eiche, auf die der Vogel sich mit seiner Last niederließ. Das geschah noch zweimal auf dem Meer. Am Festland sich niederlassend, sagte der Tauber: "Jetzt hast du nur noch hundert Tage", und verschwand. Dann sah der Gärtner zwei Riesen sich um einen Sattel streiten, der
jeden hintrug, wohin man wünschte. Das benutzte der Gärtner, und mit Blitzesschnelle war er vor dem Palast seiner Braut. Von der Hexe würde er auf einige harte Proben gestellt. Aus hundert Mädchen sollte er das seinige wählen, und es gelang ihm, weil die Braut ihm ein Zeichen gab. Beide entflohen in Zwanzigmeilenstiefeln; die Hexe aber nahm Vierzigmeilenstiefel und jagte ihnen nach. Verwandlungen schützten sie, und sie gelangten glücklich zu Hause an.

Der Trommler. Aus dem Taborer Kreis in Böhmen. Eine Variante zu Grimm, Nr. 193. Ein Zug scheint magyarisch, vgl. Die gläserne Hacke bei Georg v. Gaal, S. 53. Sehr verbreitet ist das oben schon vorgekommene Wandern zu Sonne, Mond und Wind; magyarisch finden wir es z. B. bei Gaal in dem Märchen Der Schlangenprinz; serbisch bei Wuk, Nr. 10. Vgl. Grimm, Märchen 3, 156.

Die schönste Braut. Aus Nikolsburg in Mähren. Grimm, Märchen 3,155 und 156. Selbst die Elemente sind tätig und belohnen so seine Treue: Die Sonne sucht für ihn wie Titan für Demeter, die sich nach der verlorenen Tochter sehnte. Vgl. Grimm, Mythologie, 670; Kindermärchen, 25, 88.

Der verfluchte Garten. Aus St. Pölten. Wieder eine andere Variation der Siegfriedssage. Über die Brüder und ihre vereitelte List s. Raßmann, Heldensage l, 365 f., 176. Das Nibelungenlied und die Thidriksaga erzählen, dass Siegfried auf der Jagd getötet wurde; in unserem Märchen wird dies vereitelt.

Die Erlösung aus dem Zauberschloss. Seitenstück zum vorhergehenden. Vgl. Grimm, Nr. 60, und das Dornröschen. Mir wurde es von einem jungen Österreicher aus Auschwitz erzählt; derselbe hatte es dort polnisch gehört. Von demselben habe ich ein anderes, in manchem abweichendes Märchen gehört, das selbst die Erinnerung an das dunkle Verhältnis Siegfrieds zu Brunhild und Kriemhild bewahrt hat. Die wesentlichsten Züge sind:

Ein altes Mütterchen rät einem kranken König, das goldene Wasser und die drei goldenen Äpfel vom goldenen Berg holen zu lassen. Der älteste der drei Söhne geht fort, fragt in einer Wüste einen Greis von 100 Jahren, der weist ihn an einen 200jährigen und dieser an einen 300jährigen Greis, dem sogar die Vögel untenan sind. Der Prinz behandelt diesen aber unhöflich und wird vom Greis in unterirdische Gefangenschaft gebracht. So ging es auch dem mittleren Sohn. Endlich zieht der jüngste aus, der für dumm gehalten wurde. Der behandelte alle drei Greise voll Ehrfurcht. Der 300jährige fragt seine Vögel, wo jene gewünschten Dinge seien; keiner weiß es außer dem Adler. Aber Drachen und andere Ungeheuer müssten erst überwunden werden, nur von 12 bis 13 Uhr sei man sicher. Der Greis gab ihm einen Kahn, und mit jedem Ruderschlag legte der Prinz 100 Meilen zurück. Er kam zum goldenen Berg und nahm sich, was er gewünscht hatte. Die siebenköpfigen Drachen und Adler schliefen gerade, und er hatte noch Zeit, in ein Lusthaus zu gehen, wo er eine schöne Prinzessin schlafend fand. Er küsste sie und eilte von dannen. Den Verfolgungen entkam er glücklich. Bei dem Greis befreite er seine Brüder, die es ihm aber schlecht vergalten. Sie vertauschten ihm die Gegenstände und verleumdeten ihn beim Vater, der ihn hätte hinrichten lassen, wenn der Henker ihn nicht hätte laufen lassen. Er verdingte sich bei einem Kaufmann, dessen einzige Tochter er heiratete "gegen seinen Willen". Eines Tages, als er sich auszog, bemerkte seine Frau an seiner Brust ein von Diamanten eingefasstes Bild. Das hatte aber weiter keine Folgen. Unterdessen war an den König ein Brief von der Prinzessin gelangt, mit der Aufforderung, den Sohn zu schicken, der die goldenen Äpfel usw. geholt habe. Zu ihr führten zwei Wege, ein goldener und ein silberner. Der älteste Sohn wollte das Gold schonen und ritt auf dem silbernen Weg. Unweit des Schlosses wurde ihm ein Kind entgegengetragen, doch beim Anblick des Fremden verbarg es sein Gesicht, und der Prinz wurde abgewiesen. So ging es auch dem zweiten Sohn. Darauf ließ die Prinzessin kundmachen, wenn der Vater dieses Kindes nicht binnen vierzehn Tagen erscheine, so sei das Land verloren. Da vernahm der König vom Henker, dass dieser dem Jüngsten das Leben geschenkt habe, und man machte ihn ausfindig. Er nahm von seiner Frau Abschied und ritt auf dem goldenen Weg fort, unbekümmert darum, dass die Hufe des Rosses denselben verdarben. Als ihm das Kind entgegengetragen wurde, lachte es und streckte seine Händchen entgegen. Bald vermählte er sich mit der Prinzessin; seiner ersten Frau schickte er viel Gold und erlaubte ihr, einen anderen zu heiraten, er sei ein Prinz und habe nun eine Prinzessin zur Frau. Vgl. Uhland in Pf. Germania 8, 75ff.

Um Wiederholungen zu vermeiden, deute ich aus noch anderen von mir gesammelten Märchen nur die abweichenden Züge an:

Nach einem Märchen aus dem Egerer Kreis soll der Jüngste (der dumme Hans) für den kranken Vater eine Nuss von dem Wunderbaum holen, nachdem die beiden anderen ausgeblieben waren. In Begleitung eines Wolfs gelangt er zum Schloss, sieht eine schlafende Prinzessin und schreibt seinen Namen auf eine Tafel. Von den Brüdern, die er befreit, wird er betrogen. Die Königstochter erscheint zuletzt in einem silbernen Wagen vor seiner Wohnung.

Aus Satzka in Böhmen dasselbe. Die Brüder nehmen schwarze Pferde, der jüngste aber weiße, um das weiße Wasser vom weißen Schloss zu holen.

Ähnliches aus Teschen in Schlesien. Zu holen ist die Leber eines Paradiesvogels. Auf dem Rücken eines schwarzen Ziegenbocks sucht er das Schloss. Gegen den Rat des Bocks kostete er von den Speisen und konnte nicht mehr zurück. Zur Strafe musste er den Ring vom Finger eines Riesen bringen.

Ein anderes Märchen aus Friedland hat dieselben Züge wie bei Grimm, Nr. 97, Das Wasser des Lebens; vgl. 3, 177f.

Nach einem Märchen aus Scheibbs in Niederösterreich soll das Kraut des Lebens geholt werden. Auch hier drei Brüder. Der jüngste, in Begleitung eines Hundes, fragt die Vögel des Waldes, die Mäuse, die Bienen. Letztere, von einer Waldfrau entsandt, bringen einen Zweig.

Ähnliches aus Krems u. a. a. O.

Drei Prinzessinnen erlöst. Aus Müglitz in Mähren. Über den Ring vgl. Raßmann l, 405, und das Hildebrandslied.

Nach einer zweiten Überlieferung aus demselben Ort wollte der Befreier seine Gefährten auf die Probe stellen und legte schwere Steine in den Korb. Sie zogen ihn halb herab und ließen ihn plötzlich los, so dass sie glaubten, der dritte sei zerschmettert. Mit Hilfe eines Greises gelangte er wieder auf die Oberwelt.  Andere erzählen, die Königstochter oder ihrer drei seien von Drachen geraubt.

Der Brautwerber und Die Mundkur. Beide aus Retz in Niederösterreich.

Der Betenkrämerhansl. Aus Rodingersdorf bei Hörn in Niederösterreich. Man vergleiche die Erzählung aus derselben Gegend in meinen "Mythen", S. 30, die Anm. zu Nr. 9.

Sie tanzen nach der Pfeife. Aus Haugsdorf in Niederösterreich.

Die hüpfende Schlafhaube. Von einem alten Jäger in Prein bei Reichenau in Niederösterreich.

Der Seppl mit den goldenen Haaren. Aus Neunkirchen in Niederösterreich. Es ist aber in der Mundart von Böhmisch-Krut (V. U. M. B.) erzählt.

Quelle: Theodor Vernaleken, Kinder- und Hausmärchen in den Alpenländern, Wien 1863.
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Sabine Strasser, März 2006.
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