Das vergiftete Brautkleid
"Ich weiß nicht mehr, wo ich die Geschichte gehört habe, aber sie wurde vor einiger Zeit erzählt. Mehrmals habe ich die gehört. Also, ein Mädchen will heiraten und zieht das Brautkleid an, wunderschön, mit vielen Spitzen und Schleppe. Als es zur Kirche gehen soll, wird ihr schlecht, sie fällt zusammen...und die Braut ist tot. Was stellt sich heraus? Das Brautkleid war in einem großen Kaufhaus gekauft worden von der Mutter. Und das hatten die von einem Totengräber bekommen, der es einer vorher verstorbenen Braut beim Begräbnis ausgezogen hatte. Das Leichengift war natürlich an den Körper des Mädchens gekommen. Es fiel tot um."

Quelle: Der Rattenhund - Sagen der Gegenwart, Helmut Fischer, Köln 1991, Nr. 17, S. 32

Anmerkung: Martin Willemsen schreibt am 29.8. 2006:
Die Sage über das vergiftete Brautkleid muss offenbar auch ein amerikanischer Drehbuchautor gehört haben. In einer Folge von "CSI New York" fallen gleich mehrere Menschen der Tatsache zum Opfer, dass ein geldgieriger Leichenbestatter die Bekleidung seiner "Kunden" nach der Trauerfeier verkauft. Als Todesursache wird hier allerdings kein Leichengift genannt, sondern das für die Präparierung der Toten verwendete Formaldehyd.