HOHENEMS, Schwefelbad
Hohenems, Vorarlberg
Bad Schwefel-Hohenems, Unteres Rheintal
Foto: Vorarlberger Volks-Kalender 1935, September
Seit 1430 ist das heilkräftige Schwefelbad an der Straße nach Götzis nachweisbar.*
Der heutige Schwefelbrunnen an der Straße nach Götzis, Hohenems
© Berit Mrugalska, 16. Oktober 2005
Wie alte Bilder dartun, geht diesen Bad auf viele Jahrhunderte zurück. Das Wasser ist reich an Schwefel und Alkalien und wird als Trink- und Badekur, die Schwefelquelle überhaupt bei Gicht, Rheumatismus, Hautkrankheiten, Erschöpfung gebraucht. Durch den neuzeitlichen Umbau sind auch andere Heilbäder in Verbindung mit Heißluftbestrahlung möglich.
Besitzerin Aloisia Drexel
Quelle:
Vorarlberger Volks-Kalender 1935, September
Legende:
Detail Brunnenabfluß
mit Schwefelspuren, Hohenems
© Berit Mrugalska, 16. Oktober 2005
Brunnenhaus der Schwefelquelle Hohenems, Unteres Rheintal
© Berit Mrugalska, 16. Oktober 2005
Hintergrundinformation aus volkskundlicher
Sicht:
Vor 1822, unter jüdischer Führung, soll ein Teil des Badhauses in eine Baumwollspinnerei umgeändert worden sein. Quelle: Franz Josef Weizenegger († 1822), Hrsg. Meinrad Merkle, Vorarlberg, 1. Bd., Bregenz 1989, S. 106
1841 diente das heutige Haus Römerstraße
4 als Gasthaus, der Badetrakt daran anschließend in westlicher Richtung.
Das Schwefelwasser wurde in einem Heizhaus erwärmt und dann von Frauen
in Kübeln in die Badekabinen getragen und in die hölzernen Badewannen
geschüttet. Daher stammte der Ausdruck "Badschütterin".
1926 wurde das Bad vollkommen modernisiert, jede Badekabine verfließt
und erhielt eine gußeiserne Badewanne mit direkter Wasserzuleitung.
1965 Betrieb eingestellt.
Quelle: *Werner Vogt, Alte Heilbäder in Vorarlberg, Feldkirch 2001, S. 109 - 113.
Ergänzungen sind willkommen!