SELLRAIN, BAD ROTHENBRUNN
Sellrain, Bezirk Innsbruck-Land, Tirol.
Eisenquelle im Ortszentrum von Sellrain. Versickert.
Legende:
Hintergrundinformation aus volkskundlicher Sicht:
Die früheste Nennung des Ortsteiles Rothenbrunn datiert aus dem Jahr 1460. Auch der Name des Baders "Hans Popp derzeit Pader in dem Sellrain" wird in diesem Zusammenhang angeführt. Unter Kaiser Maximilian wurden Hirsche aus dem Revier Fotschertal (mit Bremstall, Furgges und Schmalzgrube) bis zum Sellrainer Wildbad gehetzt. Im Zeitalter von Erzherzog Ferdinand II. (1565–95) suchten häufig Fürstlichkeiten die eisenhaltige Heilquelle auf. 1662 verlieh Graf Johann Karl Fieger an die Ehe- und Wirtsleute Fagschlunger das "Wildpad genannt der Rottenprunnen im Sellrain" samt dem Gasthaus. Die Badwirtin Maria Span versprach in den 1817 im Tiroler Boten gedruckten Inseraten dem "verehrtesten Publikum" gute Bedienung, vorzügliche Reinlichkeit und billige Preise. 1854 hielten sich noch 30 Frauen, vor allem aus dem niederen Innsbrucker Bürgerstand, und sieben Männer als Kurgäste auf. Im Jahr 1858 wird über das Heilbad Folgendes berichtet: "Mädchen und Frauen, das schöne Geschlecht ist besonders stark vertreten in Rothenbrunn." In einem 1868 erschienenen Reisehandbuch steht kurz und bündig: "Bad Sellrain; in dem einfachen Gasthause guter Wein und köstliche Forellen; daneben ein primitives Eisenbad." (Quelle: Gemeindechronik Sellrain).
Bis 1990 als Hotel geführt, Zwischennutzungen der Gemeinde, 2017 abgerissen.
Quelle versickert.
Kein Badebetrieb!
Ergänzungen sind gerne willkommen!