KOLBNITZ, Erasmuskapelle, Bauchwehbründl
Kolbnitz, Tratten, Gemeinde Reißeck, Bezirk Spittal, Kärnten
Erasmuskapelle, vor 1864 (?) über
einer Quelle errichtet von dem Besitzer der Gratschniggrealitätin
Unterkolbnitz, der an Unterleibsleiden litt und durch das Wasser der Quelle
gesundete.
Hl. Erasmus, Gemälde auf Holztafel mit Martyrium des Heiligen.
Unterkolbnitz, Erasmusquelle
©Harald
Hartmann, August
2006
Legende:
Hintergrundinformation aus volkskundlicher Sicht:
Unterkolbnitz, Erasmusquelle mit Aufhänge-Vorrichtung für Trinkbecher
©Harald
Hartmann, August
2006
Das kleine Quellheiligtum südlich der Ortschaft Kolbnitz liegt mitten im Wald. Direkt neben der Quelle steht ein liebevoll gepflegtes Marterl mit dem heiligen Erasmus. Ein Unterkolbnitzer soll es 1864 aus Dankbarkeit für seine Heilung der Unterleibsschmerzen gebaut haben. Deshalb wird die Quelle im Volksmund auch "Bauchwehbründl" genannt. Das Wasser plätschert aus einem Wasserrohr aus Edelstahl, leicht zum Abfüllen und bequem zum Trinken. Das Wasser soll schon vielen bei Magenschmerzen, Sodbrennen und Verdauungsproblemen geholfen haben. Der heilige Erasmus, einer der 14 Nothelfer, ist der spezielle Schutzpatron für solche Fälle. Bei allen Schmerzen in der Bauchgegend, so auch bei Geburtsschmerzen, wurde und wird er um Hilfe angerufen. Warum das so ist, hat mit seinem Martyrium zu tun: Dem Erasmus, der immer eine Seilwinde in der Hand trägt, sollen nämlich bei lebendigem Leib die Gedärme aus dem Leib gezogen worden sein.
Heilquelle, meist zu Pfingsten besucht (Erasmusfest am 2. Juni).
Quelle: Gustav
Gugitz, Österreichs Gnadenstätten in Kult und Brauch, Wien 1956,
Bd 4, S. 35;
Email-Zusendung © Harald
Hartmann, 19. August 2006.
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