Hofneckereien

Wie die Kinder auf die Taufnamen allerlei reimen, so suchen die Erwachsenen auf die Hofnamen einen Reim, der häufig auf eine schwache Seite oder auf ein komisches Ereignis hinweist.

(65) Z'Ottn ißt mer an Schottn,
z'Wachn ißt mer an Zachn,
bein Zimmer eß mer nimmer,
z'Mearn iß i gearn,
z'Schuster haus isch's går aus,
bein Pfuner tuet 's Mandl an Gruner.

(66) Z'Riede geaht der Rach au,
z'Bodn geaht er für,
z'Wildstätt schaugn sie außer,
kohlschwårzer und zaundürr.

(67) Bein Buggl, bein Pipfl,
bein Hålbeis, bein Stoan,
då måchns die Bettler
die Nigelen z'kloan.

(Nigelen sind ein kleines Allerseelen-Gebäck.)

(68) Bein Tischler krahn die Hennen,
z'Vögls da Huh'n,
und z'Egg ischt die Bäurin Baur
und nimmer da Mu'n.

Quelle: Karl Horak, Volksüberlieferungen aus Wattens und dem Wattental, in: Wattener Buch - Beiträge zur Heimatkunde von Wattens, Wattenberg und Vögelsberg, Schlern-Schriften, Innsbruck 1958, S. 289 - 308.