SAUERKLEE (Hasenbrot, Hasenklee, Kuckucksbrot; Oxalis acetosella).

aus: E. Hoffmann-Krayer, H. Bächtold-Stäubli, Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens,
Berlin und Leipzig 1932

Niedrige Pflanze mit dreizähligen, kleeähnlichen Blättern und weißen, rötlich geaderten Blüten. Der Sauerklee ist an feuchten, schattigen Waldstellen häufig anzutreffen 1). Kuckucksbrot, Kuckucksklee heißt er deswegen, weil er blüht, wenn der Kuckuck ruft; auch sonst werden ja Frühlingspflanzen nach dem Kuckuck benannt 2). Sobald der Kuckuck im Frühjahr ruft, glauben die Kinder, daß jetzt der Sauerklee vorhanden und auch für sie genießbar sei 3). Das Fieber bekommt man nicht, wenn man die drei ersten "Kuckucksblätter" verzehrt, die man findet 4), vgl. Frühlinigsblumen (3, 160). Wenn der Sauerklee reichlich blüht, gibt es ein nasses Jahr 5); wenig Blüten bedeuten das Gegenteil 6).

1) Marzell Kräuterbuch 452 f.
2) Marzell Pflanzennamen 161 f.
3) ZrwVk. 12, 185.
4) Archiv der schleswig holsteinischen Gesellschaft für Geschichte 3. F. 7 (1869), 383.
5) Hagen Preußens Pflanzen 1818, 1, 351.
6) ZfrwVk. 6, 140.


Marzell.