GOLDLACK (gelber Veigel; Erysimum cheiri, veraltet: Cheiranthus cheiri)

aus: E. Hoffmann-Krayer, H. Bächtold-Stäubli, Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens,
Berlin und Leipzig 1932

Goldlack, © Walter Larcher

Goldlack
© von Univ.-Prof. Dr. Walter Larcher freundlicherweise zur Verfügung gestellt

1. Botanisches. Kreuzblütler mit wohlriechenden goldgelben (manchmal auch bräunlichen oder violetten) Blüten und lanzettlichen, angedrückt behaarten Blättern. Der aus Südeuropa stammende Goldlack wird bei uns meist als Topfpflanze (am Fenster) gezogen 1).

1) Marzell Kräuterbuch 168.

2. Dünne und einfarbige "Fiönli" (= Goldlack) in einem Garten muß man, während es donnert und blitzt, abstreifen, dann soll es dicke und gestreifte Blüten geben 2). Verschiedene abergläubische Bräuche sind in Frankreich üblich, um gefüllten Goldlack zu bekommen 3).

2) SAVk. 21, 42.
3) Sébillot Folk-Lore 3, 452 f.; Rolland Flore pop.. 1, 232 f.

3. Wenn im Hausgarten der Goldlack besonders schön blüht, so ist dies ein Todesvorzeichen 4).

4) Fossel Volksmedizin 169.

4. Bei schwerer Geburt läßt man den Rauch von verbranntem Goldlack "an die Geburt" (Genitalien) ziehen. Die Samen des Goldlacks sind ein Hausmittel bei Fraisen 5).

5) Fossel Volksmedizin 54. 75.


Marzell.