3. Februar
Blasius, Philipp v. V., Ansgar
St. Blasius stößt dem Winter die Hörner ab.
Legende:
Blasius (3. Februar)
war zuerst Arzt, wurde später Bischof von Sebaste in Armenien und
ist 316 als Märtyrer bei einer Christenverfolgung unter Kaiser
Diokletian gestorben.
Er ist einer der vierzehn Nothelfer und darunter erkenntlich als bejahrter Bischof entweder mit einer eisernen Hechel oder Zange, womit er zerfleischt wurde, oder durch zwei übereinander gekreuzte Kerzen.
Nach der Legende rettete er einen Knaben, der eine Fischgräte
verschluckt hatte, vor dem Ersticken und wurde schon im 6. Jahrhundert
als Helfer gegen Halskrankheiten verehrt. Er galt als einstiger Arzt
auch als Patron der Ärzte.
Wegen der Hechel wählten ihn die Weber und Hutmacher zu ihrem Schutzherrn.
Der heilige Blasius auf einem Wandbild in Telfs
Blasius ist im bischöflichen Ornat dargestellt, der Knabe links
mit den gekreuzten
Händen verweist auf die Rettung vor dem Erstickungstod und dem
heutigen
Blasiussegen.
© Berit
Mrugalska, 4. Dezember 2004
Hintergrundinformation aus volkskundlicher
Sicht:
Das Volk nennt ihn den "Halsweh-Heiligen", und die Kirche
erteilt den Blasiussegen. Zwei Kerzen werden in Form des Andreaskreuzes
vor den Hals gehalten, wobei der Priester betet: "Durch die Fürbitte
des heiligen Bischofs und Märtyrers Blasius befreie dich Gott vor
jedem Halsleiden und jedem anderen Leiden. Im Namen des Vaters und des
Sohnes und des heiligen Geistes!"
In der Kapelle des Schlosses Braunsberg über Lana suchte man Heilung von Halsleiden durch Trunk aus einem Kelche, die Blasiusminne. Minne bedeutete im Althochdeutsch "Erinnerung, Gedächtnis", und den germanischen Brauch, zu Ehren eines Gottes oder eines Toten die Minne zu trinken. Der Ahnenkult wurde auf Götter und im Christentum auf Gott, Märtyrer und Heilige übertragen. Auch solches Minnetrinken (nicht nur beim Abschied vor einer Reise) lebt bis heute wie etwa bei uns der Totentrunk nach dem Begräbnisse, der "Pietschen". Viele Heilige wurden einst durch den Minnetrunk verehrt bis zur Ausartung, die von Kirche und Staat eingedämmt wurde. Geblieben sind die Blasius-, Johannis-, Martins-, Gertruden- und Sebastians- Minne.
Viele Orte sind nach dem Heiligen benannt und manche Berge tragen seinen Namen wie beispielsweise der "Blasiuszeiger" in der Texelgruppe bei Meran.
Hl. Blasius mit den gekreuzten Kerzen für
die Spende des Blasiussegens
Pfarrkirche Ungenach, Oberösterreich
© Berit
Mrugalska, September 2004
Brauchtum:
In der Brixener Gegend muß der Bauer Knecht und Dirn zum Blasiussegen in die Stadt gehen lassen und ihnen das Mittagessen zahlen. In Schlanders wird ein eigener Dienstbotengottesdienst gehalten.
In früheren Zeiten wurde auch Blasiuswasser geweiht,
man segnete damit das Vieh und gab ihm davon zu trinken, denn Blasius
galt auch als Schutzpatron des Viehes.
St. Blasius, barocke Statue in der Pfarrkirche St. Kilian, Röttingen (Kreis Würzburg, Unterfranken, Bayern)
St. Blasius, Darstellung des Heiligen an einem Erker, 20. Jahrhundert
Kaufbeuren (Regierungsbezirk Schwaben, Bayern)
Quelle: Heilige im Südtiroler Volksleben,
Hans Matscher, Brixen 1961, S. 3ff
|
|
|
|