Ardning, Frauenberg, Wallfahrtskirche Frauenberg an der Enns
Die römisch-katholische Pfarr- und Wallfahrtskirche Frauenberg an der Enns steht auf einer Erhebung, die Kulm genannt wird, im Ennstal im Ort Frauenberg in der Gemeinde Ardning im Bezirk Liezen in der Steiermark. Die Pfarrkirche Mariä Opferung ist dem Stift Admont inkorporiert.
Frauenberg wurde 1403 als Kapelle gegründet, 9. Juni 1410 Grundstein für die Kirche, die 1423 vollendet wurde, in der Reformationszeit aber vollkommen verödete. 1683 abgebrochen und durch einen prächtigen Neubau, ein Gelübde des Abtes Adalbert Heufler von Admont zur Türkenzeit 1683, ersetzt. Weihe 1687. 1786 wurde die Gnadenstatue von einem Seitenaltar auf den Hochaltar übersetzt.
Kultgegenstand:
a) Gekrönte Marienstatue, Brustbild aus Holz, gekröntes nacktes Kind auf den Händen Marias von rechts nach links liegend, in der linken Hand hält es einen Apfel, mit der rechten Hand hält es sich an dem Mantel Marias (1420 - 30). War früher zwischen zwei Hirschgeweihen in der Kirche aufgehängt. Die Plastik ist in ein Brokatkleid gehüllt und sieht wie eine stehende Statue aus.
b) daneben 2. Marienstatue (vielleicht die ältere) hinter dem Hochaltar, die heute wieder die größere Verehrung genießt, gekrönt, stehend, Zepter in der rechten Hand, nacktes ungekröntes Kind in der linken Hand, das mit beiden Händen den Reichsapfel hält. Wohl der ursprüngliche Kultgegenstand (Ende 14. Jahrhundert). Im ersten Stock des Vikariathauses noch eine Marienstatue, aus der sich die Bauern früher Späne gegen Zahnweh und Kolik schnitten und mitnahmen.
Legende: Der Kultgegenstand wurde 1404 bei einem Dornbusch angeschwemmt und verriet sich durch Lichterscheinungen. In die Kirche nach Admont gebracht, kehrte er wiederholt mit Lichterscheinungen auf seinen alten Plan zurück, bis dort eine Kapelle erbaut wurde.
Die Wallfahrt wurde durch einen krummen, auf Stelzen gehenden Mann veranlasst, der mit kindlichem Vertrauen kam und sooft er die hl. Maria grüßte, soll sie ihm gedankt und die Gesundheit versprochen haben, „wie er dann endlich die Stelzen weggelegt hat und ganz gut fortgegangen ist.“
Wallfahrtmotive: Pest (1675). Bäuerliche Belange. Wirtschaftliche Notlage der Holzknechte des Ennstales; Spanschneiden. Wer in der Beichte etwas verschwiege, würde hier angetrieben, dasselbe nochmals zu beichten.
(Gustav Gugitz, Österreichs Gnadenstätten in Kult und Brauch, Wien 1956)
Wallfahrten finden regelmäßig statt. Das Wallfahrtsjahr wird traditionell eröffnet am Gnadensonntag, dem zweiten Sonntag nach Ostern, und am Patroziniumsfest Mariä Opferung (21. November) beendet. Es gibt lokale Traditionsprozessionen der umliegenden Gemeinden Admont, Pfarrkirche Hall bei Admont, Ardning, Gaishorn, Liezen und St. Gallen, aber auch Fuß-Wallfahrten und jährliche Wallfahrten aus Oberösterreich: Lambach, Viechtwang, Spital am Pyhrn, Hinterstoder, Windischgarsten und den Pfarren des Stiftes Schlierbach. Daneben gibt es zahlreiche Wallfahrten aus verschiedenen Pfarren aus Österreich, sowie Gruppen, die die Kirche unter kunsthistorischen Aspekten besuchen.
Monatlich wird seit 2018 am jeweils ersten Donnerstag eine „Wallfahrt um geistliche Berufungen“ durchgeführt. (Wikipedia)
| | Lage: Frauenberg 1, 8904 Ardning. |
| | Geöffnet: |
| | Außenansicht: |
Bildquelle: SAGEN.at-Fotogalerie
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| | Innenraum: |
Bildquelle: SAGEN.at-Fotogalerie
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| | Gnadenbild: |
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| | Votivgaben aus Wachs - Schutzmantelmadonna: |
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| | Literatur zur Wallfahrt: |
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Ergänzungen: Wolfgang Morscher © www.SAGEN.at |