Pfarr- und Wallfahrtskirche Filzmoos

Filzmoos - Pfarrkirche zum hl. Petrusund Paulus. Das "Filzmooser Kindl" hängt als Mittelpunkt der Pfarrkirche Filzmoos im goldenen Strahlenkranz über dem Hochaltar.

1453 wird in der sumpfigen Gegend, die früher nur als Viehweide verwendet werden konnte, eine gemauerte Kirche erwähnt. Am 19. Oktober 1474 wurde diese eingeweiht. Die Wallfahrt muss jedoch schon 1507 bestanden haben, da damals der von Altenmarkt aus die Seelsorge betreuende Priester „Grationarius“ (= Priester der Gnadenkirche) genannt wurde.

Wann die Wallfahrt begann, kann mit Sicherheit nicht angegeben werden. Vermutlich um die Mitte des 15. Jahrhunderts hörten zwei Hirten ganz unerwartet das Läuten eines kleines Glöckleins. Sie gingen dem Klang nach und fanden an der Stelle der heutigen Ursprungskapelle auf einem halb verfaulten Baumstock das Gnadenbild stehen, das das Glöcklein läutete. Nachdem die frommen Hirten vor dem Bild niedergekniet waren, gingen sie zum Pfarrer von Altenmarkt und berichteten ihm von dieser wunderbaren Begebenheit. Er ließ das Bild nach Altenmarkt bringen, aber schon in der folgenden Nacht kehrte es an seinen früheren Platz zurück. Daraufhin brachte man es in die nahe Kirche zu Filzmoos, wo es sich seither befindet. Das 45 cm hohe Jesuskind trägt in der Rechten ein Glöckchen und segnet damit, während es in der Linken die Weltkugel trägt. Es ist eine bäuerliche Schnitzarbeit aus der Mitte des 15. Jahrhunderts.

Mehr als 300 Gebetserhörungen und Gnadenerweise des Filzmooser Jesukindleins ("Filzmooser Kindl") sind seit dem Jahre 1705 teils aufgezeichnet, teils aus Votivtafeln bekannt geworden. Besonders zur Erlangung einer guten Sterbestunde, aber auch zur Heilung und Linderung von geistigen und physischen Krankheiten wurde diese Stätte oft aufgesucht. Die früher üblichen Bittgänge aus Irdning, Radstadt, Haus und Forstau sind erloschen. Heute kommen noch am 1. Oktober-Sonntag aus Annaberg viele Pilger, auch am Abend des Pfingst- Dienstages finden sich aus dem Salzburgischen Ennstal zahlreiche Gläubige ein. Einzelbeter kommen vor Ostern und nach Einbringung der Ernte bis zum Advent. (Quelle: Johannes Neuhardt, Wallfahrten im Erzbistum Salzburg, München Zürich 1982, S. 68f.)


Lage: Kirchbichl 5, 5532 Filzmoos.
Geöffnet:
 
Außenansicht um 1900 - 1930:
 

Pfarr- und Wallfahrtskirche Filzmoos um 1900 - 1930

Bildquelle: SAGEN.at-Fotogalerie

 

   
Literatur zur Wallfahrt:
   
   
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Ergänzungen: Wolfgang Morscher

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