Pfarr- und Wallfahrtskirche Karnabrunn
Als im Jahre 1679 in der Gegend von Karnabrunn die Pest arg wütete, gelobten Graf Bucellini und seine Frau, dass sie eine Kirche erbauen lassen wollten, wenn sie dem "Schwarzen Tod" entrinnen könnten. Als sie wirklich von der bösen Seuche verschont blieben, schritten sie daran, in der Nähe ihres Schlosses in Karnabrunn die gelobte Kirche zu erbauen. Sie waren nur nicht ganz sicher, wo sie das Gotteshaus errichten lassen sollten, und so zögerten sie noch mit der Grundsteinlegung.
Da hatte der Graf einen Traum: Er sah einen Dornbusch, an dem das Bild der Heiligen Dreifaltigkeit hing. Auch die Gräfin hatte denselben Traum vom Dornbusch mit dem Bild. Nur wussten beide nicht, wo der Dornbusch stand, der ihnen die Stelle für den Kirchenbau weisen sollte. Eines Tages ritten beide über einen bewaldeten Hügel, auf dem sie einen Dornbusch sahen. Da erkannten beide, dass hier der Ort für die Kirche sei. Voll Dankbarkeit, endlich die Stelle für das Gotteshaus gefunden zu haben, begannen sie sogleich mit dem Bau der Kirche, die heute eine weithin sichtbare Landmarke darstellt.
Quelle: Das Weinviertel in seinen Sagen, Thomas Hofmann, Weitra 2000
| | Lage: Hauptstraße 60, 2113 Karnabrunn. |
| | Geöffnet: zu den üblichen Kirchenöffnungszeiten. |
| | Außenansicht: |
Bildquelle: SAGEN.at-Fotogalerie |
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| | Außenansicht: |
Bildquelle: SAGEN.at-Fotogalerie |
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| | Stifterbild:
1676 kaufte Graf Julius Friedrich Buccelini das Gut Karnabrunn Zehn Jahre später , 1686 erbaute er auf dem hinter dem Schloss gelegenen Berg aufgrund eines Gelübdes eine Kirche "zu Ehren der höchsten Dreieinigkeit und in Beherzigung, dass die benachbarten Dörfer ... von der Mutterkirche Niederhollabrunn gar weit entfernt seien ... zu einer Pfarrkirche zu erheben." Noch im gleichen Jahr wurde ein Pfarrer installiert. (Topographie des Erzherzogthums Oesterreich, neunter Band, Wien, 1829) Das Stifterbild aus dem Jahr 1700 zeigt den schwarz gekleideten Grafen Buccelini unter den Symbolen der Dreifaltigkeit und der Gerechtigkeit, sowie seinen Namenspatronen. Ihm gegenüber, auf der anderen Seite der von ihm gestifteten Kirche kniet der Genius des Erzherzogtums Österreich mit einem Modell derselben. Unten, sitzen am linken Bildrand, drei Parzen bei der Flachsbearbeitung, rechts hält der Schutzgeist der Familie das Wappenschild. Der lateinische Text lobt schwülstig die Person des Stifters und verherrlicht dessen Verdienste. Drei Parzen auf dem Karnabrunner Stifterbild bei der Flachsgewinnung. Die erste kämmt den Flachs, die zweite brechelt ihn und die dritte spinnt daraus die Fäden. Der dazugehörige Text lautet etwa: "Wohlan befiehl, dass diese Parzen sich in Demut zurückziehen und unendlich viele Jahre für das Geschlecht die Schicksalsfäden spinnen mögen." (Drittletzte Zeile der Widmung) |
Bildquelle: SAGEN.at-Fotogalerie |
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| | Weihwasser in der Kirche:
Die Weihwasserflaschen sind mit Etiketten nach Vorlagen alter Andachtsbilder geschmückt. |
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Ergänzungen: Wolfgang Morscher © www.SAGEN.at |