Inzing, Pfarr- und Wallfahrtskirche zum hl. Petrus


 
Lage: Kirchgasse 5, 6401 Inzing.
Geöffnet: zu den üblichen Kirchenöffnungszeiten.
   
 

Die Pfarr- und Wallfahrtskirche zum hl. Petrus birgt eine der ältesten Kopien des Innsbrucker Mariahilf-Bildes. Die Wallfahrt geht der Legende nach auf ein weinendes Mariahilf-Bild zurück, das von einer Frau hinter eine Truhe entdeckt wurde. Zunächst brachte man das Bild in die Wallfahrtskirche Kaltenbrunn, holte es jedoch wieder nach Inzing zurück und stellte es in der Pfarrkirche auf. Das Bild wurde im 18. und 19. Jahrhundert viel verehrt, besonders groß war der Zustrom der Wallfahrer im Jahr 1848, als Maria und das Jesuskind Augen und Mund bewegt haben sollen.

Die heutige Pfarrkirche wurde 1777 bis 1780 im spätbarocken Stil errichtet. Sie ist der, vermutlich, bereits fünfte Kirchenbau hier in Inzing. 1260 soll die erste Kirche – eine Kapelle eher - in Inzing geweiht worden sein, wiewohl darüber keine schriftlichen Aufzeichnungen existieren. Belegt sind Kirchweihen in 1310, 1451 und 1527.

Das Inzinger Gnadenbild

Dieses Bild hängt über dem Hochaltar der Inzinger Pfarrkirche. Es ist eine der ältesten Nachbildungen des um 1537 von Lukas Cranach d. Ä. gemalten Marienbilds („MariahilfDarstellung“) vom Hochaltar des Innsbrucker Doms. Cranachs anmutige Darstellung Mariens mit dem Jesuskind galt schon in der frühen Neuzeit als berühmt und diente als Vorbild für viele Kopien. Es ist das weitverbreitetste Marienbild im alpenländischen, mitteleuropäischen Raum. Leopold Gaßler, Bauer aus Inzing, hatte das Bild von seinen Eltern geerbt, ihm jedoch keine besondere Beachtung geschenkt. Um die Weihnachtszeit 1685 fand seine Frau beim Aufräumen das Muttergottesbild in einer Kammer, und es weinte. Man zeigte das Wunder den geistlichen und weltlichen Obrigkeiten. Es wurde untersucht und als wahr befunden. Bis ins Frühjahr 1686 blieb das Marienbild zweifellos im Haus Gaßler. Dann soll es der Legende nach auf Aufforderung der besessenen Ursula Egger nach Kaltenbrunn im Kaunertal (Tiroler Oberland) gebracht worden sein. Unbestritten ist der Aufenthalt des Bildes dort – der dauerte aber nur einen Tag. Dann wurde das Bild von einer Abordnung aus Inzing zurückgebracht. Die Gaßlersche Verwandtschaft entschloss sich, für das Bild eine eigene Kapelle zu bauen. Wo diese stand, ist nicht bekannt; angeblich soll sie beim Bau der jetzigen Pfarrkirche in diese einbezogen worden sein. So begann die Verehrung der „Inzinger Mutter Gottes“. Ende der 1770er Jahre hatte die Wallfahrt zum Inzinger Gnadenbild ihre Hochblüte. Bis zum ersten Weltkrieg war die Inzinger Kirche ein viel besuchter Wallfahrtsort. Viele Votivbilder (Dankbilder für Gebetserhörungen) hingen bis in die 2000er Jahre an den Kirchenwänden. (Quelle: Pfarre Inzing).

   
Außenaufnahme, Blick von der Kirchgasse:
 

Inzing, Pfarr- und Wallfahrtskirche hl. Petrus

Bildquelle: SAGEN.at-Fotogalerie

Außenaufnahme, Blick von Süden Richtung Pfarrkirche, links der Turm von Inzing:
 

Inzing, Pfarr- und Wallfahrtskirche hl. Petrus

Bildquelle: SAGEN.at-Fotogalerie

Hochaltar und Gnadenbild:
(zum Aufnahmezeitpunkt war eine Baustelle in der Kirche, bessere Aufnahme willkommen).
 

Inzing, Pfarr- und Wallfahrtskirche hl. Petrus - Hochaltar und Gnadenbild

Bildquelle: SAGEN.at-Fotogalerie

Deckenfresko:
Deckenmalerei der weinenden Muttergottes von Inzing, dem Gnadenbild nach Cranach am Hauptaltar.
Die Malerei wurde von Anton Kirchebner im Jahre 1779 begonnen und nach dessen Tod von seinen Söhnen Franz Xaver Kirchebner und Josef Anton Kirchebner vollendet.
 

Inzing, Pfarr- und Wallfahrtskirche hl. Petrus - Deckenfresko mit Mariahilf-Bild

Bildquelle: SAGEN.at-Fotogalerie

Literatur zur Wallfahrt:
  - Unser Gnadenbild (Inzing), Auszug aus dem Dorfbuch Inzing auf SAGEN.at
   
   
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Ergänzungen: Wolfgang Morscher

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