Unterirdisches Wasser

Wie noch in Sankt Katharina die Gold- und Silberzeche bestand, schlug einmal ein Berghäuer in der Erde drin eine Wand durch. Er schaute durch das Loch und sah tief drunten einen glasblauen, wunderschönen See leuchten. Schnell holte er seine Gesellen und wollte ihnen das Bergwunder weisen, aber sie fanden den Gang und das Fensterlein nimmer.

Die Seen des Klinischen Waldes sollen unter der Erde miteinander verbunden sein. So hob man aus dem Schwarzen See einen Saibling, dem gab man durch die Kiemenladen ein rotes Band und warf ihn in den Teufelssee. Kurz hernach wurde derselbe Fisch wieder im Schwarzen See gefangen.

Wenn einmal so viel Sünde auf der Welt ist, daß es selbst der langmütige Herrgott nimmer ertragt, wird das unterirdische Wasser ausbrechen und alles wird darin ersaufen.

Quelle: Hans Watzlik, Böhmerwald-Sagen, Budweis 1921 (Böhmerwalder Dorfbücher, 5. Heft)