Gesindel

Hart am Rederhof in Eisenstraß liegt ein breiter, flacher Stein, darin sind Geißklauen eingedrückt. Der Satan soll darauf getanzt haben. Die Bauern scheuen den Stein und rasten nicht darauf. Wie der Hüter Martin einmal vorbeiging, saßen auf selber Platte vier nackende Teufel und spielten Karten. Der Martin hätte gern gewußt, was Trumpf ist, er traute sich aber keine Frage.

Auch am Huisriegel hielt sich das höllische Gesindel. Am hellichten Tag trommelten sie droben und bliesen wie eine Herde Musikanten und spielten auf, daß es schnalzte und das Vieh auf der Weide biesend wurde und der Hirt selber die Fersen hob und über alle neun Berge austat.

Quelle: Hans Watzlik, Böhmerwald-Sagen, Budweis 1921 (Böhmerwalder Dorfbücher, 5. Heft)