10. Das schwarze Haus

In der Nähe von St. Georgen, hinter dem "Bädli", steht das "schwarze Haus." In diesem sollen zur Pestzeit die Kranken abgesondert worden sein.
Mündlich.
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Der Volksmund, der sonst lieber mehrt als mindert, scheint hier Wesentliches unterwegs verloren zu haben. Vielfach treffen wir die Sage, die Pest habe da und da so stark geherrscht, daß ein Hasel- oder Holunderstock, den man zum Fenster hineingestreckt, augenblicklich schwarz geworden sei. So ist sicherlich auch dieses Haus zu seinem Namen gekommen; von der Krankheit soll es selbst schwarz geworden sein.
Wittenbach.

Quelle: Sagen des Kantons St. Gallen, Jakob Kuoni, St. Gallen 1903, Nr. 9, S. 8f
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Irene Bosshard, März 2005.