175. Der Froshas

Wenn die Kinder in und um Sargans unartig sind, oder wenn sie abends nach dem Betläuten noch auf der Straße umherstreifen und lärmen, holt sie der Froshas. der sie ins Valeistobel hineinträgt und Kirchturmstief ins Loch hinabwirft, wo der Valeishund ist, den alle Leute meiden.
Dr. Henne-Am Rhyn, Deutsche Volkssage.

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Man droht den Kindern auch mit der "Hüllafrau", wenn sie sich nicht waschen und kämmen lassen wollen, mit dem Baubau, wenn sie überhaupt nicht recht tun, und mit dem Traubenmännli, wenn sie sich an fremdem Gut vergreifen. Das letztere verfolgt nämlich die Traubendiebe mit dem Rebmesser, wie ja der Traubendiebstahl viel strenger geahndet wird als der Obstfrevel.
Natsch


Quelle: Sagen des Kantons St. Gallen, Jakob Kuoni, St. Gallen 1903, Nr. 175, S. 82f
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Irene Bosshard, Mai 2005.