Das Wunder des hl. Judas Thaddäus

"... da sahe ich (in der Minoritenkirche, Wien I.) S. Judam Thadeum in einer guldenen Ramen eingefasset, oben 2 kleine Engelin, diess rechter Zeiten hat ein zimliches messer an der Hand hangent ... als ich dessen allen ursach nachfragte, wurd ich berichtet, wie daß ein verzweifflete Frau ihrer betrübnuß und Elends ein end zu machen, hat sie mit dem bedeuten messer ihr lebensfaden abschneiden wollen, und daß messer, so groß es ist, schon an den hals gehabt, denoch nit hat sterben können, wie sie meldete, durch fürbitt ihres bißher verehrten hl. Patronen S. Judam Thaddaeum, gewinnmet reuw ihrer missethat und zur Ewigen Dancksagung solcher groser gnaden hat sie dise Herliche Taffel hier anhenken lassen mit dem messer."

Quelle: Die Sagen und Legenden der Stadt Wien, herausgegeben von Gustav Gugitz, Wien 1952, Nr. 71, S. 89
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Anja Christina Hautzinger, April 2005.