Die Gründung des Klosters St.Jakob auf der Hülben

Die Kirche St.Jakob auf der Hülben wurde dort von Herzog Leopold V. erbaut, wo eine Statue des heiligen Jakob von dem Wienfluß an das Land geschwemmt wurde, zum Zeichen, daß er hier für sich eine Kirche erbaut haben wollte. Dazu wurde dann ein Augustinerinnenkloster (urkundlich 1256 zuerst genannt) gestiftet. Der hl. Augustinus war drei kinderlosen Matronen aus Kärnten im Traume erschienen und hatte sie dadurch bewogen, in das Kloster einzutreten. Von der Jakobsstatue sagt ein Vers:

In der Jacoberkirche fürwahr,
wo man geht im Closter dar,
da sieht man St. Jacobum schön,
so hergerunnen auf der Wien.

Diese Jakobsstatue bewies sich bei allen Bränden als im Feuer beständig. Ihr Postament mußte wegen Vormoderung oft ersetzt werden, doch wurde die Statue nie von der Fäulnis ergriffen. Außerdem war eine marianische Gnadenstatue vorhanden, der man nachsagte, daß sie im Gegensatz zu dem weinenden Pötscherbild an jedem Frauentag lächelte.

Quelle: Die Sagen und Legenden der Stadt Wien, herausgegeben von Gustav Gugitz, Wien 1952, Nr. 89, S. 104f
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Anja Christina Hautzinger, April 2005.