DIE UNHEIMLICHE TANNE

Vor langer Zeit fällte ein Bauer im Kehlerwald eine Tanne und als sie fiel, hörte er eine Stimme sagen: „Vergelts Gott!" Wegen dem brauchst du mir nicht zu danken, meinte der Bauer. „Doch, doch", sagte die Stimme, „denn aus dem stürzenden Baum fiel ein Tannzapfen und aus dem Zapfen wächst eine Tanne und wenn die geschlagen wird, versägt man sie, schreinert eine Wiege daraus und legt ein Büblein hinein, und wenn das Büblein groß ist und die erste Messe liest, bin ich erlöst.


Quelle: Walter Weinzierl, Sagen aus Dornbirn, Dornbirn 1968, S. 27