Sagenumwobenes Wahrzeichen

Die 16jährige Gertrud Burtscher aus Ludesch kennt nicht nur die verschiedensten Sagen, die man sich über die St.-Martins-Kirche erzählt, sondern weiß auch Bescheid über Baustil, Aller und Geschichte dieses Wahrzeichens von Ludesch. Im Gespräch mit der NEUEN erzählte sie folgende Sage über die Madonnenfigur:

„Als die Schweden plündernd durch das Land zogen, brachte man alles Wertvolle aus den Kirchen in Sicherheit. Da die Krieger auch in der Ludescher St.-Martins-Kirche nichts fanden, was sich mitzunehmen lohnte, packte ein Soldat in seinem Zorn das Schwert und schlug der Madonna ins Gesicht. Das Jesukind, das sie im Arm hielt, konnte ihr Leiden nicht mitansehen und drehte den Kopf weg. Der Soldat aber brach unter der Tür tot zusammen. Den Kopf des Kindes versuchte man immer wieder so zu drehen, daß es die Gottesmutter ansah — jedoch ohne Erfolg. Heute noch sind die Schnitte im Gesicht der Madonna zu sehen."

Quelle: Sagenumwobenes Wahrzeichen, NEUE Vorarlberger Tageszeitung, 30.3.1989, freundliche Zusendung von Franz Elsensohn Juni 2003