Die Entstehung von Bizau

In uralter Zeit war die ganze Bizauer Ebene von Reuthe herauf ein tiefer Sumpf. Stückweise war er ganz ungangbar. Der Bizauer Bach floß mitten durch das Bizauer Feld. Es stand damals nur ein Jägerhaus in Bizau, das sogenannte „Güggelhaus“ (am oberen Ende des Talbeckens, von wo aus man das ganze Talbecken „begüggeln“ konnte). Die letzten Wölfe wurden an der Stelle der heutigen Säge von einem Jäger erschlagen.

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Das erste Bizauer Haus soll in den „Bläckto“ gestanden sein. Einige Überreste der Mauer sollen heute noch sichtbar sein (wenn man die Stelle kennt). Später wurde das Haus in das Tal heraus gebaut, wo es heute noch steht. Es wurde später „eine Mühle“ eingebaut. Der Müller, der nur seine Frau und ein paar Kinder hatte, stellte einige Gesellen an. Da er aber für diese im Mühlhause keinen Platz hatte, baute er neben sein Haus noch ein Häuschen für seine Gesellen, heute Hausnummer zwei. Es wurde Gesellerhäuschen genannt, und der Name des Häusleins ist auf spätere Bewohner desselben übergegangen, die keine Gesellen mehr waren. Man nennt sie heute noch Gsellers.

Quelle: Franz Xaver Wölfle, Sagen von Bizau, in: Montfort I (1946), S.286, zit. nach Sagen aus Vorarlberg, Hrsg. Leander Petzoldt, München 1994, S. 269f