Klöpflesnacht

In Bregenz ziehen mehrere junge Leute am vierten Mittwoch der Rauchnächte, d. i. in der Klöpflesnacht vor die Häuser und werfen mit Erbsen, Weizen oder anderen Dingen, welche das Glas nicht beschädigen, an die Fenster. Die Leute öffnen dann die Fenster und sagen "Gute Nacht, schlafet wohl, kommt aufs Jahr wieder, gelobt sei Jesus Christus!" So sprechen alte, gut christkatholische Leute.

Wo die jungen Leute einen Scherz sich erlauben dürfen und wollen, werfen sie Glasscherben an die Häuser, mit der Absicht zu täuschen, als hätten sie die Fenster eingeworfen. Neugierigen, welche das Fenster öffnen und heraussehen, werfen sie einen schwarzen Flor mit Kienruß ans Gesicht; die Geschwärzten werden dann tüchtig ausgelacht.

* Nach einer freundlichen Mitteilung und einer Nachfrage bei Dr. Paul Rachbauer (Kulturabteilung der Vorarlberger Landesregierung, Heimat und Brauchtum) von Franz Elsensohn (2006) kennt man in Bregenz weder Rauchnächte (wohl Rauhnächte) noch „Klöpflesnacht“.

Quelle: Friedrich Panzer, Bayerische Sagen und Bräuche. Beitrag zur deutschen Mythologie. Zweiter Band. München 1855, Nr. 188, S. 118 f.