259. Das rote Haus in Feldkirch

Im hl. Kreuz in Feldkirch steht noch ein uraltes Haus, das wegen seiner roten Tünche gemeiniglich das rote Haus genannt wird. Um das Jahr 1200 war es ein Besitz der Johanniter. In dem Haus ist es auch nicht ganz geheuer. Man sagt, es hätten früher Zwingherren dort gewohnt, die das Haus den Waisenkindern genommen hätten. Zur Strafe für diese Untat müssen sie geisten und schon manchmal hat man einen vom Reichenfeld herkommen gesehen. Wenn das Abendläuten vorüber ist, soll sich niemand unterstehen, dort hinab zu gehen.

Quelle: Im Sagenwald, Neue Sagen aus Vorarlberg, Richard Beitl, 1953, Nr. 259, S. 151