179. Das Rheintal

Als die Grafen von Ems den Rhein im Oberland gekauft hatten, scheinen sie die Schuld nicht ganz bezahlt zu haben. Als die Grafen schon lange nicht mehr waren, kam nämlich noch ein Brief aus der Schweiz herab, in dem noch eine Schuldforderung von 500 Gulden gestellt war. Die Gemeinderäte waren nicht gesonnen, eine Schuld, die noch die Grafen gemacht hatten, zu bezahlen, und der Ammabeter, der damals Vorsteher war, sagte, man wolle den Schweizern lieber gerade das Wasser wieder überlassen, das der Emser Gemeinde doch nur Unheil bringe.

Die Grafen sollen den Rhein deshalb gewollt haben, weil er sie vor den Einfällen der räuberischen Appenzeller am besten schützen konnte.

Quelle: Im Sagenwald, Neue Sagen aus Vorarlberg, Richard Beitl, 1953, Nr. 179, S. 113