76. Der Pfnitzer auf der Bezegg

Ein Weiblein wanderte einmal von Bezau über die Bezegg nach Andelsbuch; sie wollte ins Armenhaus, das sich damals in der Parzelle Hub befand. Als das Weiblein auf der Bezegg war, pfnitzte es dreimal hintereinander im Gebüsch. Das erste und zweitemal sagte das Weiblein: „Healf der Gott!" Als es das drittemal niesen hörte, sagte es: „Healf der Gott, wenn der z'healfa ischt!" Darauf erschien ihr ein Geist und wollte ihr die Hand geben. Das Weiblein aber reichte ihm ihren Stock hin und siehe, er war an der Stelle, wo ihn der Geist berührt hatte, ganz schwarz und verbrannt. Der Geist sagte: „Jetzt bin ich erlöst!" und verschwand.

Quelle: Im Sagenwald, Neue Sagen aus Vorarlberg, Richard Beitl, 1953, Nr. 76, S. 62