144. Wie das Leiterloch entstand

Wenn man von der Buchenau den steilen Felsenanstieg, die sogenannte Leiter, hinab gegen den Oberklien zuwandert, sieht man zur Rechten ein tiefes Loch in den Felsen gehauen. Es führt etwa zehn Meter tief in den Berg hinein und endet in einer Biegung. Da wollte einmal einer, „da Huser us der Oww", Silber gewinnen. Er nahm einen großen Teil seines Vermögens und ließ einen „Erzknappen" dort arbeiten. Die Silberader aber zog sich immer weiter hinein und der Knappe meinte, sie könne sich vielleicht bis unter „Peters Büchel" hinziehen und erst dann würde sich der Bergbau lohnen. Das war aber noch gar weit und der Mann stellte die Arbeit ein, nachdem er etwa 900 Gulden geopfert hatte. Als sich der gute Mann von der Nutzlosigkeit seines Unternehmens überzeugt hatte, soll er gesagt haben: „Mutti gix, es gitt nix." Nach diesem Mann nannten die alten Leute die Höhle „'s Huserloch".

Im Unterklien findet sich eine große Höhle, die im Volk „Hoadaloch" heißt, weil dort schon Heiden gewohnt hätten. In den Franzosenkriegen diente sie als Zufluchtsstätte.

Quelle: Im Sagenwald, Neue Sagen aus Vorarlberg, Richard Beitl, 1953, Nr. 144, S. 96