517. Das Buchenlaub auf der Fratte

Nachts ging von Schruns ein Weib taleinwärts heimzu. Auf einmal sah sie im hellen Mondschein, wie Buchenlaub herflog und immer neben ihr den gleichen Weg machte bis zum Botzställi auf der Fratte. Dort kam es ihr aus den Augen und sie dachte: „Es ist eine arme Seele, ich will ihr gewiß eine Messe lesen lassen." Da kam das Laub wieder und sie fürchtete sich. Aber es trieb nur eine Weile neben ihr; als sie zum Kirchlein unter dem Schrofen kam, verschwand es auf einmal.

Quelle: Im Sagenwald, Neue Sagen aus Vorarlberg, Richard Beitl, 1953, Nr. 517, S. 278f