193. Das Buggenauer Kirchli

Zwischen den beiden Schloßruinen von Alt- und Neuems breitet sich ein anmutiges Tal, die Buggenau. Darin steht eine kleine Wallfahrtskapelle mit einem alten Gemälde, das Maria mit dem Jesuknaben darstellt. Einst, so erzählt die Sage, herrschte als Burgvogt auf dem Glopper ein böser Mann, der es sogar wagte, das Heiligtum der Burg, die altehrwürdige Schloßkapelle zu schänden. Mit ruchlosen Händen warf er das schöne Muttergottesbild hinaus. Aber nicht lange blieb der Frevel ungerächt; ein Blitz aus heiterem Himmel lahmte seine Glieder. Maria aber und ihr Kind fanden bald eine neue Wohnstätte im kleinen „Bugganowerkirchli", das seither das Ziel vieler frommen Beter ist, die schon oft in Not und Kriegsgefahr vor diesem heiligen Bild Erhörung fanden.


Quelle: Im Sagenwald, Neue Sagen aus Vorarlberg, Richard Beitl, 1953, Nr. 193, S. 119