Unheimliche Orte
Unheimlich, sagt das Volk, ist es im Schelmthalele
zu Haslach, im Bleithal am gescheibten Thurm, am Katzensteig bei Schloß
Sigmundskron, auf dem Wege bei Puntnovenn, auf dem todten Moos zwischen
Kollern und Deutschnoven, auf den Rittner Hexenplatzlen im Pirchbödele,
im Rigkermoos und im Schatten.
Als unheimlich und verrufen gelten im Volksmunde Friedhöfe und alte
Gemäuer, die Möser und Almen, einschichtige Wiesen und Schluchten
im Walde; weiter solche Äcker, die im Volksglauben für uralt
gehalten werden. (Bei Bozen.)
Die Purenwiesen hinter Zenoburg, die Marlinger Wiesen, die Marlinger Brücke,
sowie die Erlenauen bei Naturns gelten als unheimliche Plätze, wo
Geister und Hexen sich zeigen. (Bei Meran.)
Quelle: Sagen aus Tirol, Gesammelt und herausgegeben
von Ignaz V. Zingerle, Innsbruck 1891, Nr. 925, Seite 532.