Schätze bei Windisch-Matrei

Im Prossigwalde ist ein Schatzloch. Einmal gieng ein Weib dort vorbei und sah einen Hund vor demselben liegen. Im Maule hielt er einen Schlüssel. Hätte sie den Muth gehabt, den Schlüssel zu nehmen, hätte sie den Schatz gewonnen und wäre steinreich geworden, allein sie lief voll Furcht auf und davon. Auch im Klauswalde ist ein Schatzloch. Dort sah ein Mann einmal ein kleines hellgelbes Feuer brennen, stieß mit seinem Stocke hinein und gieng heimwärts. Zu Hause sah er, daß der Stecken unten ganz goldig war; er lief zurück, fand aber das Feuer nicht mehr. (Windisch-Matrei. Prof. P. Paßler.)

Quelle: Sagen aus Tirol, Gesammelt und herausgegeben von Ignaz V. Zingerle, Innsbruck 1891, Nr. 540, Seite 305.