Hexenplätze
1.



In der Latsag und auf den Purenwiesen bei Meran tanzen an Donnerstagen nach dem Ave-Marialäuten die Hexen. Man sieht dann, wenn man von Schenna oder Kuens herabschaut, blaue Lichtlein herumtanzen. Zuweilen hört man auch eine schöne Musik. Morgens stäubt aber alles auseinander. (Meran.)

2.


Der Ritten war einst ein Hexenplatz wie nicht leicht ein anderer, und an Donnerstagen oder an Festabenden kamen sie weit und breit zum Tanze zusammen auf dem Rigkermoos, wo drei Wege auseinander führen, im Spatten bei Wangen und auf dem Pirchboden bei Lengstein. Dieser Platz in der Pirch ä ist der verrufenste. Einmal drückten sie einen neugierigen Knecht dergestalt in den Boden, daß er nicht aufstand, und den Eindruck im Boden sieht man heute noch. (Ritten.)


Quelle: Sagen aus Tirol, Gesammelt und herausgegeben von Ignaz V. Zingerle, Innsbruck 1891, Nr. 727, Seite 412.