Der eiserne Handschuh
Auf Leibnig fand
eine Bäuerin am Dreikönigstage morgens einen eisernen Handschuh
auf dem Herde liegen. Sie zeigte ihren Fund dem Bauern und dieser sagte,
daß derselbe vermuthlich der "wilden Berchta" gehöre. Man erzählte
die Sache dem Pfarrer, welcher den Rath gab, den Handschuh in einem Kasten
sorgfältig aufzubewahren, das ganze Jahr ihn nicht anzusehen und
ihn in der Dreikönigsnacht wieder auf den Herd zu legen. Der Rath
wurde befolgt, und als am folgenden Morgen die Bäuerin in die Küche
gieng, um Suppe zu kochen, fand sie an der Stelle des Handschuhes ein
Häuflein Gold. (Bozner Zeitung 1881, Nr. 184.)
Quelle: Sagen aus Tirol, Gesammelt und herausgegeben
von Ignaz V. Zingerle, Innsbruck 1891, Nr. 39, Seite 25