DIE KASERMANNLEN

Die Kasermannlen halten sich bei den Sennhütten auf und thun alles gleich den Hirten. Sie hüten, buttern und käsen. Am Martiniabend ziehen sie von der Alm und kommen nachts durch's Dorf. Da ziehen sie immer durch ein Haus, das ganz frei steht und einen geraden Durchgang mit drei Thüren hat. Wenn sie durchkommen, gibt's im Stall einen Höllenlärm und am folgenden Morgen sind gewöhnlich zwei Kühe an einer Kette. (Navis.)

© Paul Flora, Älpler, Aar und Rind

Paul Flora, Älpler, Aar und Rind
aus "Die verwurzelten Tiroler und ihre bösen Feinde"
© EDITION GALERIE THOMAS FLORA


Nach anderen ziehen sie am Martiniabend auf die Alm und wirthschaften dort bis zur Zeit der Wiederauffahrt. Oft hört man die Kasermännlein in der Sennhütte mit den Göbas (flachen, hölzernen Milchgeschirren) klimpern. (Ulten.)

Anmerkung: Hintergrundinformation zu Kasermandeln

Quelle: Sagen aus Tirol, Gesammelt und herausgegeben von Ignaz V. Zingerle, Innsbruck 1891, Nr. 141, Seite 86