Das Dengelmannl

In Barbian war ein Bauer, der die Unsitte hatte, Sicheln und Sensen an Sonn- und Festtagen zu dengeln. Dies trieb er bis zu seinem Ende so fort. Als er gestorben war, dengelte es an Sonn- und Festtagen im Hause. Doch niemand konnte den Dengler sehen. Einmal hatte man auf dem Hofe einen gar frommen Knecht, der sah, wie ein Schatten, der einem Bauern ähnlich sah, gar traurig bei dem Dengelsteine saß und dengelte. Der Knecht soll endlich den Geist durch Beten und Fasten erlöst haben. (Barbian.)

Quelle: Sagen aus Tirol, Gesammelt und herausgegeben von Ignaz V. Zingerle, Innsbruck 1891, Nr. 417, Seite 241